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Messeaudit zur Markt- und Wettbewerbsanalyse im Bereich Energiemanagement

[28.10.2015]

Foto: davis - fotolia.com
Für Unternehmen aus dem Energiemanagement ist es überlebenswichtig, das Geschäftsmodell und die Produkte nachhaltig für die Zukunft auszurichten. Das Messeaudit ist eine effektive Methode zur Markt- und Wettbewerbsanalyse. Es legt die eigene Marktposition sowie Stärken und Schwächen der Wettbewerber offen. Das TCW unterstützt Unternehmen bei einer zielgerichteten Planung und Durchführung des Messeaudits, um tragfähige Unternehmensziele aufzustellen und eine klare Vorgehensweise zur Erreichung zu definieren.

Ziele der Energiewende

Deutschland hat sich für die Energiewende entschieden. Folgende Ziele gehen damit einher:

  • Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 40% und bis 2050 um 80% reduziert werden.
  • Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch soll bis 2020 auf mindestens 35% und bis 2050 auf 80% steigen.

Doch wie sind diese Ziele wirtschaftlich zu erreichen?

Die deutsche Stromversorgung muss in den nächsten Jahrzehnten grundlegend umgebaut werden. Aber nicht nur in Deutschland nimmt der Anteil der Erneuerbaren Energien zu. Auch andere Länder setzen zunehmend auf regenerative Stromerzeugung und intelligente Stromnetze. Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Wasser steigern nicht nur die Ansprüche in puncto Netzstabilität, sie bewirken auch eine erhöhte Komplexität im Netz. Die Energieerzeugung findet in Zukunft zunehmend dezentral in vielen kleinen Kraftwerken statt und muss aufgrund von unvorhersehbaren Umweltbedingungen (Windstärke, PV-Einstrahlung, etc.) möglichst dynamisch im Netz verteilt werden. Hierfür müssen mitunter weite Strecken zurückgelegt und verschiedene Spannungsunterschiede überbrückt werden. Um dies möglichst verlustfrei und stabil zu ermöglichen, sind nicht nur die Energieerzeuger sondern auch die Übertragungs- und Verteilungsnetzbetreiber gefordert.

Sogenannte „Smart Grids“ ermöglichen den Einsatz der Erneuerbaren Energien. Eine Schlüsselrolle im Energiemanagement der „Smart Grids“ spielen leistungselektronische Komponenten, die den erzeugten Gleichstrom der Erneuerbaren Energien anwendungsspezifisch ausrichten und transformieren.

Markt mit Start-Up Charakter

Durch den Wandel des Netzes agieren neue Akteure auf dem Markt, der in den vergangenen Jahren zunehmend dynamischer geworden ist und einen regelrechten „Start-Up Charakter“ entwickelt hat. Neben traditionellen Großkonzernen des Energiemanagements behaupten sich am stark wachsenden Markt auch verhältnismäßig junge Firmen aus den Bereichen der Systemintegration. Außerdem treten Unternehmen auf, die in der Branche bisher nur als Zulieferer bekannt gewesen sind. Die aktuelle Situation des Marktes zeigt, dass viele Unternehmen einen Anteil des sich rasch entwickelnden Marktes für sich behaupten wollen. Dies geschieht vor allem vor dem Hintergrund, dass es bisher noch keinen etablierten Marktführer im Bereich des leistungselektronischen Energiemanagements gibt.

Ziel: Business Development im Energiemanagement

Das Messeaudit im Energiemanagement stellt eine geeignete Möglichkeit dar, um die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation zu analysieren. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die am Markt auftretenden Wettbewerber sowie deren Produkte und Wertschöpfungstiefe. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse auf, in welchen Sektoren die Wettbewerber tätig sind und wie sie die Kunden adressieren. Das Messeaudit im Energiemanagement ermöglicht Rückschlüsse auf das Produktportfolio der Wettbewerber und deren Synergien, sowie die zukünftige Ausrichtung der Produkte. Eine überaus entscheidende Erkenntnis der Auditierung sind die Hintergründe des Geschäftsmodells und dessen zukünftige Entwicklung. Letztlich können durch das Messeaudit im Energiemanagement die eigene Marktposition sowie die Stärken und Schwächen der Wettbewerber eingeschätzt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen des Messeaudits im Energiemanagement ist das auditierende Unternehmen im Stande, nachhaltige Unternehmensziele aufzustellen und eine klare Vorgehensweise zu deren Erreichung zu definieren. Das Messeaudit liefert Informationen als Entscheidungsgrundlage für den weiteren Ausbau des Geschäftsfeldes. Es kann dazu dienen, die Basis für einen Business Plan zur Positionierung im stark wachsenden Markt zu schaffen.

Vorgehensweise zum Messeaudit im Energiemanagement

  1. Zu Beginn des Projektes wird im Rahmen eines Workshops ein Grobkonzept für das Messeaudit im Energiemanagement erarbeitet. Im Rahmen dieses Workshops werden mit Vertretern der betreffenden Fachbereiche die benötigten Daten gemeinsam erfasst und strukturiert. Insbesondere die Kernkompetenzanalyse liefert die Basis für die richtige Bestimmung der Themenschwerpunkte, die auf den relevanten Messen betrachtet werden sollen. Per Internetrecherche wird eine Liste von geeigneten Messen zusammengestellt, die in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern priorisiert werden. Für jede Messe werden die Ausstellerverzeichnisse durchleuchtet und eine Liste von priorisierten Ansprechpartnern zusammengestellt. In der Vorbereitung auf das Messeaudit wird außerdem bestimmt, welche der benötigten Informationen ohne direkten Kontakt zu Unternehmensvertretern am Messestand ermittelt werden können und für welche Informationen der persönliche Kontakt zu den Standbetreuern notwendig ist.

    Die Praxis hat gezeigt, dass die Informationen, die durch visuelle Wahrnehmung der ausgestellten Produkte, der Ausstellungswände der Wettbewerber und über die Auswertung von Prospektmaterial erfasst werden können, am besten über die eigenen Mitarbeiter aufgenommen werden. Die Informationen, die nur durch das persönliche Gespräch mit Unternehmensvertretern erfasst werden können, lassen sich in technische und marktbezogene Informationen unterteilen. Bei den technischen Informationen handelt es sich um Informationen zum Produktprogramm, technische Detaillösungen oder Rückschlüsse auf die eingesetzten Produktionsprozesse und -technologien. Diese Informationen sollten im Normalfall durch die Mitarbeiter der eigenen Entwicklungs- bzw. Produktionsabteilung oder das Produktmanagement erhoben werden. Marktbezogene Informationen beziehen sich beispielsweise auf unternehmensspezifische Daten wie Umsatz, Serviceangebot für leistungselektronische Komponenten oder die Entwicklung des Geschäftsmodells. Diese Informationen werden durch speziell auf Messebefragung geschulte Mitarbeiter des TCW erhoben.

  2. Zur weiteren Vorbereitung auf das Messeaudit im Energiemanagement wird ein Fragebogen mit spezifischer Maximal- und Minimalzielsetzung der Befragung definiert. Zudem werden mögliche Antworten definiert und Vertiefungsfragen erarbeitet. Da ein Teil der benötigten Informationen durch die eigenen Mitarbeiter aufgenommen wird, empfiehlt es sich, vor einem Messeaudit eine Schulung der Mitarbeiter durchzuführen.

  3. Während der Messe wird der Erfahrungsaustausch der Mitarbeiter organisiert. Berater des TCW übernehmen die Moderation der aufgetretenen Schwierigkeiten sowie die Vermittlung von erfolgversprechenden Alternativansätzen zur Informationsermittlung. Im Nachgang der Messe werden die Ergebnisse der Teilnehmer gesammelt und durch das TCW in Form eines Messeberichts konsolidiert. Es empfiehlt sich, die beteiligten Teammitglieder die Highlights ihres Themenfeldes präsentieren zu lassen. Auf diese Weise lassen sich durch eine Diskussion Implikationen identifizieren, die sich aufgrund der neuen Erkenntnisse für die eigenen Produkte und das eigene Unternehmen ergeben.

  4. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse konsolidiert und können somit als Entscheidungsgrundlage für das Management zum weiteren Ausbau des Geschäftsfeldes dienen. Durch die dargelegte Markt- und Wettbewerbsanalyse lässt sich ein Business Plan entwickeln, der nachhaltige Unternehmensziele anvisiert und die Vorgehensweise zur Erreichung dieser Ziele impliziert.

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