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Ratingvorbereitung für Verkehrsbetriebe

[15.01.2004]

Foto: coramax / fotolia.com
Bei der Fallstudie handelt es sich um einen regionalen Verkehrsbetrieb, der im Zuge der Privatisierung zunehmend auf öffentliche Finanzmittel verzichten muss und als Konsequenz seinen Finanzmittelbedarf über den Kapitalmarkt decken muss. Hierzu ist ein externes Rating erforderlich. Die Fallstudie beschreibt, wie das Unternehmen auf das externe Rating vorbereitet wurde, um seine Ratingposition zu verbessern.

Ausgangssituation

Die Privatisierung staatlicher Unternehmen und die damit einhergehende Integration in den marktwirtschaftlichen Wettbewerb schreitet kontinuierlich voran, wie man am Beispiel der Deutschen Bahn AG, der Lufthansa AG und vielen anderen Beispielen erkennen kann. Der Zwang wettbewerbsorientierte Strukturen anzunehmen besteht jedoch nicht alleine für national agierende Unternehmen, sondern ebenfalls für regionalbegrenzte Mobilitätsdienstleister wie regionale Verkehrsbetriebe. Unternehmen, die auf Basis politischer Entscheidungen „von heute auf morgen" einen Strategiewechsel erfahren, müssen nicht nur ihre Kosten- und Organisationsstrukturen restrukturieren, sondern ebenfalls neue Finanzierungsformen in Erwägung ziehen. Die Ausgangssituation des betrachteten Verkehrsunternehmens ist dadurch gekennzeichnet, dass die bisherige Finanzierung über öffentliche Finanzmittel erfolgte und zukünftig sukzessive reduziert werden sollte. Neben Rationalisierungsmaßnahmen und einer Kostensenkungsoffensive sollte der übrige Finanzbedarf durch Fremdkapital am Kapitalmarkt gedeckt werden. Eine solche Finanzierung setzt jedoch ein externes Rating voraus, dessen Urteil die Höhe der Finanzierungskosten determinieren. Im Rahmen eines Audits wurden deshalb Vorstudien für zwei Unternehmensbereiche erstellt, die Defizite und Maßnahmen aufzeigen, um das Ratingurteil zu optimieren. Der Zeitraum zur Vorbereitung betrug ab dem Zeitpunkt des Beginns der Vorstudie sechs Monate.

Vorgehensweise

Bei einem Planungsworkshop wurden die beiden Unternehmensbereiche thematisch strukturiert und ein Auditi-Interviewzeitplan abgeleitet. Hierbei wurden gleichermaßen Informationen angefordert, die von Ratinganalysten ebenfalls angefordert worden wären. Vor den einzelnen Auditgesprächen wurde ein bereichsspezifischer Fragenkatalog erstellt, der zur Übung und Vorbereitung auf das Interviewgespräch mit dem Ratinganalysten herangezogen werden konnte. In den einzelnen Auditgesprächen wurden die betrieblichen Prozesse und die Organisationsstruktur diskutiert sowie die Wirtschaftlichkeit einzelner Tätigkeiten hinterfragt. Gleichzeit wurden bestehende Dokumentationen, Handbücher und Verbesserungsinitiativen begutachtet und in einem ganzheitlichen Rahmen bewertet. Die Ergebnisse der Gespräche, sowie die Auswertung der Sichtung bestehender Dokumentationen wurde im Rahmen einer umfassenden Dokumentation festgehalten. Darüber hinaus wurde ein Soll-Zustand definiert, mit dem ein optimales Ratingergebnis erzielt werden konnte. Die Dokumentation enthielt hierfür konkrete und detaillierte Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Termine. Gleichzeitig wurde ein für ein externes Rating erforderlicher Katalog an Informationsmaterial erstellt. Schließlich wurde ein Maßnahmencontrolling institutionalisiert.

Ergebnisse

Nach Abschluss des Ratings durch die externe Ratingagentur konnte das Ratingurteil so optimiert werden, dass die Finanzierungskosten um 1,2 Prozentpunkte reduziert werden konnten.

Weiterführende Literatur:

Seminarhinweis:

  • Fachseminar: Risikomanagement und Rating, 23.-25. Juni 2004 in München (0,7MB PDF)

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