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Realisierung von Potenzialen zur Qualitäts- und Erstellungskostensenkung bei der Einführung neuer Dienstleistungen durch ein Anlauf-Kennzahlensystem

[12.04.2006]

Foto: Coloures-pic / fotolia.com
Durch die industrielle Erstellung von Massendienstleistungen in Form einer Dienstleistungsproduktion enthält der Lebenszyklus einer Dienstleistung eine Anlaufphase. In dieser Phase findet ein Kapazitätshochlauf von der erstmaligen Erstellung der Dienstleistung bis zur stabilen Dienstleistungsproduktion auf dem geplanten Kapazitätsniveau statt. Zur zielgerichteten Steuerung der anlaufenden Dienstleistungsproduktion und der Verkürzung des Zeitraums des Kapazitätshochlaufs kann ein Kennzahlensystem mit anlaufspezifischen Messgrößen einen wichtigen Beitrag leisten. Dabei gilt es, die Schwierigkeit einer Performance- und Ergebnisqualitätsmessung von Dienstleistungen durch die Wahl geeigneter KPI´s zu berücksichtigen.

Ausgangspunkt eines Anlauf-Kennzahlensystems ist die Übertragung der aus der Unternehmensstrategie abgeleitet Zielvorgaben in operative Steuerungsgrößen für die Kenngrößen Prozesse, Kosten und Qualität für die anlaufende Dienstleistungsproduktion. Das Anlauf-Kennzahlensystem sollte insbesondere die Produktivität in Form von Input-Output-Beziehungen messen. Im Rahmen der Kennzahlendefinitionen sind Ursache-Wirkungszusammenhänge durch Beziehungsketten darstellen, um so bei Qualitätsproblemen die Ursachen von sich verschlechternden Kennzahlen durch die schlüssige Nachverfolgung der Kennzahlen bis auf die Ebene der Geschäftsprozesse identifizieren zu können. Ziel ist die Erstellung eines Kennzahlensystems, das als Vorgabe- und Kontrollinstrument Abweichungen von den Soll-Werten identifiziert und Handlungsbedarfe aufzeigt. Die Erhöhung der Qualität der Dienstleistungsproduktion führt in Konsequenz zu einer Steigerung der Outputmenge, was zu einer schnellen Erreichung des geplanten Kapazitätsniveaus beiträgt.

Bei einem Energiedienstleistungsunternehmen konnte durch ein Anlauf-Kennzahlensystem schnell auf Fehlerursachen reagiert werden, indem zielgerichtet Prozessverbesserungen angestoßen wurden. Dadurch konnten während der Phase des Kapazitätshochlaufs Kontensenkungen und Qualitätsverbesserungen realisiert werden, wodurch die Qualitätskosten im Anlaufprozess um durchschnittlich 25% und die Erstellungskosten um 20% gesenkt werden konnten.

Weiterführende Literatur

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