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Sortimentsordnungssysteme für den Handel

[10.06.2003]

Foto: coramax / fotolia.com
Prozessvielfalt, damit verbundene lange Wegzeiten und hohe Kosten sind kennzeichnend für den Warenfluss im Handel. Kosten- und Zeiteffekte durch eine Neubündelung der Warenströme bleiben ungenutzt. Das Sortimentsordnungssystem bietet durch die Verknüpfung von marketingorientierten mit beschaffungsrelevanten Anforderungen an den Warenfluss die Möglichkeit zur Realisierung von Kostensenkungspotenzialen von bis zu 20%.

Handelsorientierte Sortimentsordnungssysteme greifen auf Erfahrung mit Produkt­ordnungs­systemen der Automobil- und Elektronikindustrie zurück. Produktordnungssysteme ermöglichen durch eine strukturierte Bündelung von Baugruppen die Realisierung von Kosten­senkungs­potenzialen bei einer gleichzeitigen Verbesserung der kundenorientierten Leistungserstellung. Mittels Sortimentsordnungssystemen lassen sich Gemeinsamkeiten von Prozessen oder Prozessschritten identifizieren, bündeln und organisatorisch neu verankern. Sie knüpfen damit an Logik der Produktordnungssysteme an. Das Sortimentsordnungssystem bewirkt die Reduzierung der Prozesskomplexität, unterstützt die Schaffung von Transparenz und fördert eine optimale Ressourcenallokation. Quick Wins lassen sich über kurzfristige „Aufräumaktionen" realisieren, während mittel- und langfristig die Neuausrichtung und Bündelung der Prozesse im Vordergrund steht.

Das Sortimentordnungssystem ermöglicht die Verknüpfung von Anforderungen aus der Beschaffung und der damit verbundenen Prozesse mit denen des Marketing. Der Analyse der bestehenden Warengruppensystematik folgt nach der Identifikation und Ermittlung von Bewertungs- und Selektionskriterien und deren Bewertung die Zuordnung der warengruppenspezifischen Prozesse zu den entsprechenden organisatorischen Einheiten. Durch die anschließend durchzuführende Prozessanalysen werden Gemeinsamkeiten der warengruppenspezifischen Prozesse sichtbar. Teilprozesse sind über adäquate Bündelungsstrategien zusammenzuführen und die sich daraus ergebenden Potenziale zu ermitteln. Getragen wird der Prozess der Neuorientierung durch ein permanentes Controlling mittels einer Balance Score Card und der permanenten Überprüfung der Aktualität der Prozesse, die durch eine sich ständig ändernde Sortimentsstruktur gefordert ist. Die Vorgehensweise eröffnet die Möglichkeit der Senkung der mit den Warenprozessen verbundenen Kosten von bis zu 20%.

Weiterführende Literatur:

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