Die Vorbereitung eines beschleunigten Anlaufs gepaart mit systematischer Risikobegrenzung ist das Beste, was man in Krisensituationen machen kann. Zur Begrenzung der Auswirkungen auf den Geschäftsabschluss werden nach der Krise auf der Brücke die Regler auf „äußerste Kraft voraus!“ gestellt. Sorgen wir dafür, dass dies auch im Maschinenraum gelingt.
Trotz aller Zukunftsangst wird es ein Leben nach der Krise geben. Es gilt, den Stillstand abzuschütteln und das Unternehmen schnell wieder hochzufahren. Die Geschwindigkeit ist maßgeblich für die Einbußen, die wir am Ende in den Büchern stehen haben. Wichtig ist, dass wir uns jetzt darauf vorbereiten, um nicht vom Aufschwung genau so überrascht zu werden, wie von der Krise. Nur durch einen strategischen Plan wird es Unternehmen gelingen, die Schäden abzuschütteln und schnell wieder Fahrt aufzunehmen. Hierzu sind alle Bereiche des Unternehmens auf Robustheit und Stabilität zu untersuchen. Wir können alle aus der Krise lernen, daher gilt es die Lektionen zu nutzen und kritische Schnittstellen in der eigenen Wertschöpfungskette abzusichern und zu reparieren. Auch müssen wir weiterhin an der Innovationsfähigkeit arbeiten; ihr Wettbewerb macht dies auch. Hierzu gehört es auch neue Geschäftsmodelle zu erdenken, welche vielleicht den dynamischen Zeiten besser trotzen können als nur Altbewährtes. Es gilt jetzt die richtige Strategie und den geeigneten Handlungsvorrat aufzubauen.
Das TCW entwickelt gemeinsam mit Ihnen ein effizientes und maßgeschneidertes Konzept für einen schnellen Weg aus der Krise – also den Anlaufturbo für Ihr Unternehmen. Für unseren Baukasten haben wir erprobte Strategien und Methoden mit neuen Ansätzen kombiniert.
Leitlinie der Turnaround-Strategie ist kapitalarmes Wachstum bei kontrollierbarem Risiko. Wachstum ist notwendig für die langfristige Überlebensfähigkeit. Die Realisierung von Wachstum geht in normalen Zeiten häufig mit hohen Investitionen und damit einem hohen Kapitalbedarf einher. Ausgezerrte Unternehmen werden sich nach einer Krise damit schwertun. Das Geheimnis des Erfolgs ist es, den Fokus vom eigenen Unternehmen zu weiten und den Blick auf die Supply-Chain, den Wertschöpfungsverbund oder das Ökosystem zu richten.
Zehn wichtige Strategieansätze für den Anlaufturbo:
Unser Wohlstand baut auf Spezialisierung und einem internationalen Lieferantennetz auf. Ein Zurück in autarke nationale Wirtschaftseinheiten ist weder sinnvoll noch möglich. Aber Outsourcing macht stets abhängig. Punktuelles strategisches Insourcing ist der richtige Ansatz, um eine Balance zwischen Rendite in Boom-Zeiten und Flexibilität und Puffer in Krisenzeiten zu wahren. Damit ergibt sich eine höhere Flexibilität, da eigene Teile der Produktionskette besser kontrollierbar werden. Auch lassen sich Risikostrategien oder gezielte Puffer anlegen. Zudem ergeben sich auch Einsparungen und Effizienzsteigerungen im indirekten Bereich, denn mit Insourcing ist eine einfachere Koordination und Kommunikation sowie häufig auch eine bessere Abstimmung der Kapazitäten gegeben. Für Know-how-intensive Unternehmen bedeutet es auch, dass das Wissen im eigenen Haus bleibt. TCW unterstützt Unternehmen, die eigene Wertschöpfungstiefe einem Belastungstest zu unterziehen.
Leistungstiefenoptimierung
Outsourcing kann die richtige Strategie sein, aber häufig ist die Bewertungslage in den Unternehmen verzerrt. Der reine Vergleich von Einkaufspreisen zwischen verschiedenen Sourcing-Optionen ist keine ausreichende Entscheidungsgrundlage. Notwendig ist nicht nur eine Total-Cost-Perspektive, sondern es sind auch Risiken einzubeziehen! Die Qualität lokaler Logistikstrukturen, die lokale Fertigungskompetenz von gewissen Regionen, die Verfügbarkeit und Qualität von lokalen Tier-X Lieferanten, welche wiederum Bauteile für die eigene im Ausland eingekaufte Baugruppe liefert, ja selbst die Stabilität des Stromnetzes hat Einfluss auf Zeit, Kosten und Qualität der gelieferten Produkte. Ein Ansatz sind sogenannte Global Sourcing Indizes. Die Ermittlung der Länder-Beschaffungsindizes beginnt für ein einfaches Material oder für ein komplexes Kaufteil immer mit einer detaillierten Analyse der aktuellen Sourcing-Situation sowie einer Analyse der zugrundeliegenden Wertschöpfungsstruktur.
Global Sourcing Index 2.0
Total-Cost-Entscheidungsgrundlagen müssen auch in passende Einkaufsstrategien eingebettet werden. Unterschiedliche Anforderungen in einzelnen Materialgruppen, der Trend zur Systembeschaffung mit der Verlagerung von Entwicklungstätigkeiten und die gleichzeitige Nutzung von Kosten- und Know-how-Potenzialen auf globalen und lokalen Märkten fordern die Einkaufsfunktion in großen, mittleren und kleinen Unternehmen heraus. Die Sicherstellung der Materialverfügbarkeit zu möglichst geringen Kosten drängt Unternehmen zu differenzierten Beschaffungsstrategien je nach Materialbereich. Ein Einkauf ohne Risikomanagement ist der Unwägbarkeit von Lieferantenrisiken, Rohstoffpreisen und Wechselkursen jedoch schutzlos ausgeliefert. Die „was wäre, wenn“ Untersuchung schwer planbarer Ereignisse, um die Bedrohungslage eines Unternehmens zu untersuchen, bleibt bei Unternehmen außen vor. Banken haben dieses Problem schon seit Längerem erkannt. Die Antwort sind Stresstests, um die Krisenfestigkeit zu überprüfen. Im produzierenden Gewerbe besteht hier erheblicher Nachholbedarf. Stresstests lassen sich auch für den Einkauf durchführen.
Stresstest im Einkauf
Services haben den Vorteil, dass sie häufig kapitalarm skalierbar sind. Sie bedeuten weniger Investitionskosten und bauen weniger auf physische Lieferketten. Das Ergebnis ist eine Risikodiversifikation und ein schnelleres Hochfahren nach einer Krise. Unternehmen können zudem auf hybride Leistungsbündel bauen – also eine Verknüpfung von Produkten mit Dienstleistungen, denn dies verspricht Diversifikationseffekte. Einen Schritt weiter in Sachen Risikomanagement können Unternehmen durch Plattformen gehen. Plattformen sind auch aus kaufmännischer Sicht sinnvoll, denn sie lassen eine Entkopplung von Variantenkomplexität und Umsatzrisiko zu. Beim Open-Platform-Konzept ist es unwichtig, ob der Wettbewerber anbietet, denn der Betreiber verdient nicht. Auch sind Plattformen einer der wichtigsten Nährböden für Unternehmenswachstum, da sich erweiterte Services an die Plattform andocken lassen. TCW unterstützt Kunden aller Branchen durch die eigene Expertise im Bereich digitale Geschäftsmodelle bei der Entwicklung neuer Umsatzpfade und der Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Geschäftsmodellentwicklung zu Technologieinnovationen
In Deutschland kann durch das hohe Lohnniveau der Low-Cost-Preiskampf nicht gewonnen werden. Es gilt, die Innovationsführerschaft zu suchen und durch höheren Kundenmehrwert dafür zu sorgen, dass der Kunde unsere Lösungen vorzieht, auch wenn sie teurer sind. Was können Lösungen sein? Etwa eine Technologieoffensive mit Additive Manufacturing. Im Werkzeugbau werden hierzulande 3D-Drucker sehr innovativ für komplexe Geometrien und dünne Wandstärken bei gleicher Materialqualität eingesetzt. Außerdem lassen sich niedrigere Zykluszeiten realisieren – ein technologisches Alleinstellungsmerkmal, das vor Low-Cost-Imitaten schützt und auch für andere Bereiche ein Beispiel sein kann. Neue Innovations- und Technologieoffensiven, wie etwa durch Additive Manufacturing, bieten häufig zwei Vorteile: Einerseits setzt man sich durch mehrpreisfähige Premiumprodukte vom internationalen Wettbewerb ab und andererseits kann man häufig Wertschöpfung in die eigene Region zurückholen, was wiederum mehr Stabilität verspricht. "Insourcing und Wertschöpfung durch Innovation" nennen wir diese Option im Methodenbaukasten des TCW.
Mit Instrumenten zur smarten und additiven Produktion in Deutschland können wir unseren deutschen Standort schützen und stärken. Durch die zunehmende Individualisierung der Nachfrage und die Beschleunigung des Geschäfts erhält derjenige den Auftrag, der prompt liefert, weil er schnell und in der Nähe fertigt. Mit Hilfe der Additiven Fertigung lassen sich binnen kurzer Zeit Bauteile in beliebiger Komplexität herstellen. Für die hiesige metallverarbeitende Industrie ein riesiges Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und sogar Produktion nach Deutschland zurückzuholen. Das TCW unterstützt Unternehmen aller Branchen dabei, innovative Technologien im eigenen Geschäftsmodell zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Risikoabsicherung anzuwenden. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir bestehende Geschäftsmodelle durch digitale Technologien weiter.
Geschäftsmodellentwicklung zu Technologieinnovationen
Probleme in der Logistik in Fabriken entstehen häufig an Engpässen, da diese bei einer Störung der Wertschöpfungskette, wie durch Lieferausfälle, als erstes Symptome zeigen. Die Fertigungskapazitäten von Unternehmen sind organisch gewachsen. Die Folgen sind ein suboptimales Fertigungslayout mit langen Transportwegen, ein schlechter Materialfluss und aufeinander unabgestimmte Kapazitätsquerschnitte von Maschinen und Anlagen. Steigende Durchlaufzeiten, Umlaufbestände von Rohmaterialen und Halbfertigteilen sowie eine sinkenden Liefertreue, z.B. in Form von Lieferkettenabrissen in Krisensituationen sind die Folge.
Zur ganzheitlichen Optimierung der Fertigungskapazitäten entlang der Wertschöpfungskette nutzt TCW die Theory of Constraints (TOC). Damit werden kleinere Störungen im Materialstrom abgepuffert, da kritische Engpässe vermieden werden und größere Störungen können schneller abgefedert werden, da ein Handlungsvorrat an Maßnahmen vorliegt. Krisen lassen sich nicht verhindern, aber die Auswirkungen lassen sich abmildern. Wer heute noch von Überraschungsmomenten spricht, verschließt die Augen vor den Methoden, die uns vorliegen. Das TCW unterstützt Unternehmen aller Branchen dabei, die eigene Wertschöpfungskette durch ein anforderungsgerechtes Engpassmanagement robuster und krisensicherer zu machen.
Die Modularisierung ist ein bewährtes Mittel, um Kosteneffizienz mit höherer Flexibilität zu verknüpfen. Die Vorteile der Modularisierung können auch in Krisenzeiten und in Anlaufsituationen von entscheidender Bedeutung sein. Durch modulare Gestaltungsansätze lassen sich etwa die Rüstkosten positiv beeinflussen. Es sinkt der Rekonfigurationsaufwand beim Rüsten durch die leichtere Trennbarkeit der modularen Verbindungen. Durch die Nutzung von Redundanzmaschinen lassen sich auch Rüstzeiten parallelisieren. Das Augenmerk in vielen Branchen richtet sich wegen der steigenden Anzahl neuer Produkte und Derivate verstärkt auf die Verkürzung der Anlaufkurven – das wird auch beim Wiederanlauf nach einer Krise zum Werthebel. Durch Modularisierungsstrategien kann bei der Inbetriebnahme aus Fehlern in anderen Werken gelernt werden. Die modulare Gestaltung in der Produktion vereinfacht die Anpassung der Produktionskapazitäten. Produktionskapazitäten können schneller hochgefahren werden. Das Flexibilitätspotenzial wirkt sich besonders positiv auf Unternehmen aus, welche aufgrund einer unsicheren Prognose nur geringe oder keine Überkapazitäten bereithalten wollen. Die Modularisierung verschafft den Unternehmen in und nach Krisenzeiten wertvollen Flexibilitätsspielraum. Die bewährten Konzepte und Erfahrungswerte des TCW unterstützen produzierende Unternehmen dabei, die richtige Modularisierungsstrategie für die eigene Produktion zu entwickeln.
Modularisierung in Organisation, Produkten, Produktion und Services
Gerade in Krisensituationen sind stabile Prozesse wichtig. Dabei ist die Instandhaltung einer der wichtigsten Werthebel. Predictive Maintenance, also vorrausschauende Instandhaltung, nutzt die verarbeitende Industrie seit Jahren. Sie erfordert neben dem digitalen Erfassen von Daten, beispielsweise von Maschinen, eine zielgerichtete Bewertung und Analyse der Daten mit deren Hilfe das Vorhersagen der wahrscheinlichen Ereignisse möglich wird. Die Technologie ermöglicht es, Stillstandzeiten zu verringern, Strom zu sparen und Wartungskosten zu senken. Das US-amerikanische Schienenverkehrsunternehmen Union Pacific spart durch vorbeugende Wartung jährlich rund 100 Millionen Dollar. TCW hilft den Industriekunden bei der Analyse und Evaluierung der bestehenden Instandhaltungsprozesse, hilft bei der Einführung von datenbasierten Instandhaltungsprozessen, unterstützt die Schulung neuer Methoden, identifiziert gemeinsam Potenziale und begleitet den Kunden bei der Technologieauswahl und der Implementierung von Hardware-Konzepten als unabhängiger Berater.
Maintenance 4.0
Nach der Krise finden Unternehmen sich in einer ähnlichen Situation wie nach der Entwicklung neuer Produkte: Die Produktion muss wieder anlaufen und das möglichst schnell, um zügig auf Kammlinie zu sein. Hier zeigt sich: Ein schneller Anlauf ist kein Zufallsergebnis sondern das Ergebnis angewandter Methodik. Charakteristisches Merkmal der Anlaufphase ist die durch eine Vielzahl von Schnittstellen geprägte, organisatorische Komplexität. Konkret müssen zur Bewältigung des komplexen Prozesses vor allem die Schnittstellen zwischen den vom Anlauf betroffenen Funktionsbereichen, die Anläufe der Zulieferer und die verschiedenen Phasen des Produktentstehungsprozesses synchronisiert werden.
Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild eines materiellen Objekts oder Prozesses. Mit diesen virtuellen Modellen lassen sich dann alle möglichen Szenarien, auch auch Anlaufszenarien, durchspielen. Das Anwendungsspektrum ist unbegrenzt, solange sich das dynamische System durch mathematische Bedingungen ausdrücken lässt, und das geht praktisch immer. Bekannt aus der Produktentwicklung, können digitale Modelle die Anlaufzeit deutlich verkürzen. In digitalen Modellen werden sinnvolle Szenarien überprüft und teure Anlaufprobleme vermieden.
Im Rahmen einer Vielzahl von Projekten im Anlaufmanagement wurde vom TCW ein erprobter Instrumentenbaukasten erarbeitet, der eine systematische und zielgerichtete Gestaltung der Anlaufphasen ermöglicht. Zur Absicherung der Material- und Informationsflüsse stehen Methoden der proaktiven Prozessplanung, der analytischen Problemerkennung sowie der laufenden Prozesssteuerung in Form von Gateway-Handbüchern, Schnittstellenanalysen und Reifegradbewertungen zur Verfügung.
Anlaufmanagement
Krisen verändern Vieles. Häufig entstehen neue Trends und Schwerpunkte von Geschäftsfelder verändern sich. Manche Unternehmen wollen oder müssen sich neu ausrichten. Um nach einer konjunkturellen Flaute wieder richtig durchzustarten ist bereits die Krisenzeit geeignet, um Ideen für innovative Produkte, Services oder Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die neuen Wertversprechen an die Kunden erfordern dann immer häufiger auch die Kombination von Kompetenzen. Open Source, Cross-Industry-Partnerschaften, Think-Tank-Netzwerke und Consumer Innovation sind die Verschlagwortung von Strategien, die genau auf die Akkumulation und Kombination von Wissen abzielen. Bekannte Ideen wie Konzeptwettbewerbe und Open Innovation können helfen, das Know-how und die Innovationskraft spezialisierter Lieferanten systematisch zu integrieren. Durch Entwicklungspartnerschaften gelingt es, die Innovationskraft von Zulieferern und weiterer externer Experten langfristig zu nutzen. Die Erarbeitung von Ansätzen zur Produktkostenoptimierung und für Innovationen kann bei Konzeptwettbewerben auch von Lieferanten und anderen externen Experten übernommen werden. Der Konzeptwettbewerb hat neben der Sicherstellung der Auswahl eines geeigneten Lieferanten auch die Aufgabe, nachhaltige Entwicklungskooperationen aufzubauen und methodisch zu unterstützen.
Konzeptwettbewerb
Die Nachhaltigkeit der Ergebnisse steht bei TCW im Mittelpunkt. In abgeschlossenen Projekten bei Unternehmen konnten in der Vergangenheit in analogen Situationen deutliche Umsatz- und Kostenpotenziale nachhaltig realisiert werden.