Ein Konzept mit phasenspezifischen Methodeneinsatz zur Optimierung der logistischen Leistungstiefe.
Die Frage „Eigenleistung oder Fremdbezug?“ wird unter sich verschärfenden Restriktionen hinsichtlich des verfügbaren Kapitals oder des unternehmenseigenen Know-hows in allen Branchen diskutiert. Die differenzierte Beantwortung der Make-or-Buy-Frage und die Frage der effizienten Integration und des Einsatzes von Logistikdienstleistern haben einen hohen Stellenwert in der strategischen Unternehmensplanung. Die Logistiktiefe hat einen direkten Einfluss auf die wettbewerbsstrategische Position eines Unternehmens, die Personalstruktur, die Kapitalbindung im Umlauf- und Anlagevermögen wie auch den Komplexitätsgrad der Ablauforganisation.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach den Kernfähigkeiten und Kompetenzen des Unternehmens. Dies ist der Ausgangspunkt jeder Make-or-Buy-Untersuchung. Kommt eine Fremdvergabe von Logistikleistungen in Betracht, können erhebliche Wettbewerbs- und Kostenvorteile realisiert werden. Diese ergeben sich durch volumenabhängige, auslastungsinduzierte und lohnkostenbasierte Kostensenkungspotenziale sowie aus Leistungsvorteilen durch die Nutzung der hohen Spezialisierung und der Know-how-Vorteile von Logistikdienstleistern. Jedoch gilt es, die effiziente Planung, Kontrolle und Steuerung des Logistikdienstleisters sicherzustellen. Hierzu ist der Aufbau einer umfassenden Beurteilungskompetenz im eigenen Unternehmen notwendig. Das Konzept des effizienten Fremdbezugs von Logistikdienstleistungen und der Integration von Logistikdienstleistern basiert auf sechs zentralen Leitlinien und beinhaltet einen phasenspezifischen Methodeneinsatz. Die Kernfähigkeiten und Kernkompetenzen des Unternehmens werden identifiziert, die Chancen und Risiken des Outsourcings werden bewertet, die logistischen Leistungsbündel werden optimiert und die Integration des Logistikdienstleisters in inner- und außerbetriebliche Prozesse wird gesichert.
Das Konzept basiert auf einer fünfstufigen Vorgehensweise. In einem Projektleitfaden werden die Projektziele, Projektorganisation und Projektplanung beschrieben. Darauf aufbauend werden das Differenzierungspotenzial der Logistik (kundenorientiertes Kernkompetenzpotenzial) und die logistische Leistungsfähigkeit durch eine detaillierte Ist-Analyse identifiziert. Die Logistikprozesse, die Logistikstruktur sowie die eingesetzten Technologien werden aufgenommen. Bestehende Leistungslücken werden identifiziert und die Anforderungen an ein Sollkonzept definiert. Diese Analyse bildet die Grundlage für eine portfoliobasierte Fremdbezugsanalyse unter Berücksichtigung der Transaktionskosten. Die Anforderungen werden in ein logistisches Sollkonzept umgesetzt und geeignete Dienstleister über ein detailliertes Auswahlverfahren bestimmt. Dienstleisterworkshops sichern die frühe Integration der Dienstleister und die Nutzung des externen Know-hows. Nach der finalen Auswahl eines Logistikdienstleisters erfolgt eine aktive Umsetzungsbegleitung. Die Implementierung integriert die Ausarbeitung des Dienstleistervertrags, die Einführung eines Dienstleistermanagements sowie ein proaktives Risikomanagement. Die Nachhaltigkeit wird durch das Aufsetzen eines Logistik-Controllings sowie eines detaillierten Projekt-Controllings gesichert.
Erfahrungen aus bisherigen Projekten haben gezeigt, dass Kostensenkungspotenziale von bis zu 33% bezogen auf den Untersuchungsbereich realisierbar sind. Durch ein Outsourcing kann der Fixkostenanteil um bis zu 90% gesenkt werden. Des Weiteren wird die Leistungsfähigkeit erheblich gesteigert. Erhöhte Kostentransparenz und die Einführung einer verursachungsgerechten Kostenverrechnung führen zur Schonung der Management- und Finanzressourcen. Somit tragen das Outsourcing und die Konzentration auf Kernkompetenzen zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts und der Kundenorientierung bei.
Im Einzelnen sind folgende Potenzialquellen zu nennen: