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Cost Engineering bei elektrischen Anlagen

[25.10.2021]

Foto: adobe / Kurhan

Elektromobilität und grüner Strom sind in aller Munde. Sowohl zur Erzeugung als auch zur Nutzung von Strom werden elektrische Maschinen und Anlagen in Form von Generatoren und Elektromotoren verwendet. Damit diese nicht nur energetisch effektiv wirken, sondern auch kostenseitig effizient arbeiten, sind neben höchster Ingenieurskunst auch entwicklungsbegleitende Cost-Engineering-Ansätze notwendig. TCW unterstützte einen Hersteller mit der praxiserprobten Cost-Engineering-Methode „TCW-Produktklinik“ bei der Optimierung von Großgeneratoren.

Technologieführerschaft und Over-Engineering

Der international agierende Hersteller von Großgeneratoren dominierte lange Zeit den Markt mit Technologieführerschaft und hoher Produktqualität. Ziel war es von jeher, die besten Anlagen der Welt zu bauen und der Konkurrenz immer einen technologischen Entwicklungsschritt voraus zu sein. Jede Anlage wurde mit allen erdenklichen Extras ausgestattet und die Materialien und Konstruktionen waren technisch state-of-the-art. Dieses Vorgehen, in dem der Preis auch gestützt durch öffentliche Förderungen, eine untergeordnete Rolle spielte, ging lange Jahre in der noch jungen Industrie mit wenigen Wettbewerbern gut. Die Kunden haben die Kosten des Over-engineerings aufgrund der außergewöhnlich hohen Qualität und des Markenimages mitgetragen.

Hohe Herstellkosten und aggressiver werdende Marktdynamik

In den vergangenen Jahren zeichneten sich zwei Trends immer stärker aus. Zum einen stiegen die Kosten deutlich an. Zum anderen sanken die Umsätze aufgrund einer zunehmend aggressiveren Marktdynamik mit gesteigertem globalem Wettbewerb. Wie muss man in so einer Lage reagieren? Das Unternehmen betraute die Unternehmensberatung TCW mit der Identifikation und Umsetzung von Kosteneinsparungspotenzialen bei gleichbleibender Qualität im Rahmen eines umfassenden Transformationsprozesses des Unternehmens. Es kam die von TCW bereits in über 250 Projekten erprobte Cost Engineering Vorgehensmethodik „TCW-Produktklinik“ zur Anwendung.

Cost Engineering mit dem methodischen Ansatz der Produktklinik

Im Zentrum der Vorgehensweise stehen Ideenworkshops oder auch Demontageworkshops. Der direkte Vergleich des eigenen Produkts mit jenen der Wettbewerber wird durch eine physische Zerlegung der Produkte ermöglicht. Der Mehrwert durch TCW ist eine systematische Vorbereitung und Analyse von Kostenunterschieden, Auffälligkeiten in den Spezifikationen. Durch Benchmarkwissen, aber vor allem branchenübergreifende langjährige Erfahrung der Mitarbeiter, wird die Demontage zielgerichtet organisiert und der Ideengenerierungsprozess stimuliert. In diesem speziellen Fall der Großgeneratoren mit Durchmessern von bis zu 8 Meter wurde ein Vorgehen entlang der einzelnen Produktionsschritte angewendet. In den von TCW geleiteten Ideenworkshops erarbeiteten funktionsübergreifende Teams Ideen zur Optimierung der Herstellkosten. Es werden Ansprechpartner aus Konstruktion, Produktion, Einkauf, Vertrieb, aber auch Service und Projektmanagement an den crossfunktionalen Workshops beteiligt.

Über den Tellerrand hinausschauen

Gegenüber einem herkömmlichen Benchmarking wurden Einzellösungen des Wettbewerbers im Detail analysiert und neue Lösungen erarbeitet. Zudem wurden branchenfremde Lösungen wie Elektromotoren oder Fahrrad-Nabendynamos zerlegt und als Ideengeber genutzt. In der anschließenden Phase der Konzeptworkshops wurden aus den Ideen Ansatzpunkte entwickelt und hinsichtlich ihrer Kostenwirkung und ihrer Funktionserfüllung bewertet und priorisiert.

Implementierung und Umsetzungsbegleitung der erarbeiteten Optimierungen

Die stringente Umsetzung der Lösungsansätze ist unumgänglich für den Erfolg der TCW Produktklinik. Dazu wurden annähernd 150 Maßnahmen und Ideen definiert und mit den Beteiligten abgestimmt. Für diese Maßnahmen wurden Steckbriefe mit Bild und Daten zur einfacheren Maßnahmenumsetzung erstellt. TCW diskutierte im Zuge der Maßnahmenumsetzung auf technischer und kaufmännischer Augenhöhe mit Konstruktion, Produktion, Einkauf, Vertrieb, Service und Projektmanagement und erreichte so die schnelle Umsetzung der Maßnahmen. In den sehr technisch geprägten Diskussionen war insbesondere das technische Know-how der TCW-Mitarbeiter hilfreich und überzeugend.

Es wurden etwa 50 Maßnahmen als sogenannte Quick-Wins identifiziert und in einem Fast-Track-Verfahren innerhalb weniger Wochen umgesetzt. Dies diente einer früheren Realisierung von Potenzialzielen und damit höheren Gesamteinsparungen. Die Quick-Wins wirkten sich zudem signifikant auf die Mitarbeitermotivation aus, die durch diese konkreten Erfolge den tatsächlichen Mehrwert der TCW-Methode, nicht nur in der Theorie, sondern in der Realität sehen konnten. Durch die technische und kaufmännische Expertise des TCW konnten so Einkaufspreise in Einzelfällen um bis zu 90% reduziert werden. Zudem wurden umfangreiche Konzepte zum Variantenmanagement erarbeitet, die erstens Skaleneffekte im Einkauf durch Standardisierung und zweitens Reduktion von Komplexitäten in den Prozessen realisierten.

Beratungsleistungen

Publikationen

Praxisbeispiele

Video: Demonstrator zur Spielifizierung im Cost Engineering

Video: TCW Produktklinik: Wie lassen sich die Produktkosten um 20% senken?

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