[08.05.2011]
Um den in vielen Fällen unausweichlichen Schritt vom nationalen Qualitätsexporteur hin zu einem global aufgestellten und effizient vernetzten Unternehmen zu machen, sollte das Produktionsnetzwerk über einen passgenauen und anforderungsgerechten Global Footprint verfügen und dessen Konfiguration kontinuierlich hinterfragt werden. Unternehmenspartnerschaften, der differenzierte Umgang mit regionalen und kundengruppenspezifischen Anforderungen, sowie die Adaption an lokale und nationale politische und rechtliche Rahmenbedingungen, gilt es zu hinterfragen und landesspezifisch zu bewerten. Dadurch ergeben sich veränderte Anforderungen, insbesondere unter dem Aspekt der Planung und Steuerung der Supply Chain. Faktoren wie kürzere Produktlebenszyklen oder ein größerer Anteil von Geschäftspartnern im Ausland tragen zu einer weiteren Vernetzung bei.
Viele Unternehmen stehen derzeit vor der Herausforderung, dass langjährig gewachsene und weiterentwickelte Systeme an Grenzen stoßen, sei es aufgrund von Leistungsschranken oder generellen Fähigkeiten der Organisation, die nicht mehr oder nur unter großen Anstrengungen überwunden werden können. Mit diesen Phänomenen werden sich Supply Chain Manager in der Zukunft stärker auseinandersetzen müssen. Um auch wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen verschiedenste Aspekte beachtet werden. Besonders relevant sind hierbei:
So zeigt die Praxis, dass es notwendig ist, über eine schlanke Supply Chain zu verfügen, die sich flexibel und dynamisch an veränderliche Kundenwünsche anpassen kann. Auch fordern Kunden in zunehmendem Maße kürzere Durchlaufzeiten, höhere Qualität und mehr Zusatzleistungen (Value Added Services).
Oftmals versuchen hierbei interne Unternehmenseinheiten ihre eigenen Ziele zu verwirklichen, ohne an den Gesamterfolg des Unternehmens zu denken. So entstehen funktionale Inseln, die untereinander konkurrieren. Auch externe Konkurrenz oder mangelndes Interesse von Partnern in der Supply Chain hindert Unternehmen an der Bildung von Kollaborationen und an der Maximierung des Gesamterfolges.
Es gilt es das Produktionsnetzwerk zu straffen. Kostensenkungen können durch die Reduzierung von Beständen an den Schnittstellen der Unternehmen realisiert werden, was zu einem sinkenden Umlaufvermögen führt. Die Beruhigung des Materialflusses führt darüber hinaus zu einer höheren Kapazitäts- und Ressourcennutzung und zu einem Abbau von Überstunden.
Zudem werden sich die Produktionsnetzwerke stärker regionalisieren, d.h. zukünftig werden die jeweiligen Produktionsstandorte zumeist nur noch regionale Märkte bedienen. Dabei werden die absolute Anzahl sowie der Anteil der Standorte, die nur lokal oder global bedienen, auf Kosten dieser regionalen Kernwerke zurückgehen. Hierbei müssen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden:
Eine zukunftsgerichtete, proaktive Footprint Planung hilft Hindernisse zu überwinden und den Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern. Wenn die genannten Faktoren durch die gesamte Supply Chain hinweg realisiert werden, ermöglichen sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz und eine Win-win-Situation für alle Beteiligten des Produktionsnetzwerks.