[24.02.2017]
80 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Industrie 4.0. Die Erwartungshaltung ist groß. Produktivitätssteigerungen von über 13 Prozent in der Automobilbranche und 8 Prozent in der Maschinenbau- und Elektrobranche werden erwartet. Hinzu kommt eine Durchlaufzeitenreduzierung von über 25 Prozent. Branchenübergreifend rechnen Unternehmen mit einem Umsatzwachstum durch neue Geschäftsmodelle in der Industrie 4.0 von 7 Prozent. Aber die Vorurteile gegenüber Industrie 4.0 sind groß. Hohe Investitionskosten, mangelnde Veränderungsbereitschaft, Bedenken bei der Datensicherheit und höhere Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter schrecken Unternehmen in Deutschland ab. Die Vision ist hinreichend beschrieben, aber es fehlt das Wissen den Übergang zur Industrie 4.0 in bezahlbaren und rentablen Schritten umzusetzen. Aktuelle Anfragen aus der Industrie belegen, dass die Bandbreite von Industrie 4.0 nicht von einzelnen Unternehmen umfassend bewältigt werden kann. Als Antwort auf diese Situation wurde ein Kompetenzzentrum zum Thema Industrie 4.0 an der TU-München gegründet.
Sie finden die Webseite unter der URL www.industrie40.wi.tum.de
Die Aufgabe des Kompetenzzentrums besteht darin, Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen und bestehende Hemmnisse zu beseitigen. Die Initiative wird praxisrelevantes Wissen zur Digitalisierung, Anwendung von Industrie 4.0 und die Vernetzung betrieblicher Prozesse zusammenführen und weiterentwickeln. Das Kompetenzzentrum hilft Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und neue Geschäftsfelder im Kontext der Digitalisierung zu erschließen.
Zur Sicherstellung des Wissenstransfers werden lehrstuhlübergreifende Vorträge zusammen mit Praxispartnern, Informationsveranstaltungen, Workshops bis hin zu tiefergehenden Qualifikationstrainings angeboten. Zusätzlich erfolgt eine Unterstützung der Erprobung des Einsatzes von Technologien und Dienstleistungen einschließlich der wirtschaftlichen Bewertung. Dabei wird darauf geachtet, dass diese Umsetzungsprojekte einen Demonstrationscharakter haben, sich also als Anschauungsobjekte für weitere Unternehmen eignen. Stand heute sind bereits vier Forschungsvorhaben in Zusammenarbeit mit der AiF-Forschungsvereinigung zum Themenfeld Digitalisierung in Planung bzw. laufen bereits auf Hochtouren.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesen Forschungsvorhaben werden für die Transferarbeit aufbereitet und den Partnerunternehmen zur Verfügung gestellt. 12 Partnerunternehmen konnten bereits gewonnen werden. Wir freuen uns sehr, wenn auch Sie am Kompetenzzentrum Industrie 4.0 an der TU-München teilnehmen.