[11.04.2016]
Mit zunehmender Bedeutung rückt die letzte Meile bei Logistikern in den Vordergrund. Herausforderungen auf der letzten Meile wie kleine Sendungsgrößen, immer mehr Teilladungen, zunehmende Anforderungen an eine 24-h-Verfügbarkeit oder enge Lieferzeitfenster beim Händler sorgen in der Distributionslogistik für Komplexität. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen haben die größten Probleme, weil sie meist nicht genügend Sendungsvolumen aufbringen können. Dies führt dazu, dass die Transportketten nicht ausreichend ausgelastet werden können. Im europäischen Güterverkehr sind die Lkw im Schnitt zu 55% ausgelastet. Für die Logistik bedeutet dies jährlich Mehrkosten von 160 Mrd. € (z.B. durch zusätzliche Fahrten, zusätzlichen Entladeaufwand oder Warte- und Standzeiten). Unternehmen müssen sich daher die Frage stellen, ob sie sich dies zukünftig noch leisten können. Mit einer Ausgliederung der Logistik an einen Dienstleister ist es nicht getan, denn dadurch gehen dem Unternehmen wertvolle Skaleneffekte verloren. Das Risiko des nicht ausgelasteten Lkw lässt sich der Dienstleister bezahlen und verdient bei mehreren Teilladungen mehr als bei einer Komplettladung.
In den letzten 12 Monaten ging das TCW dieses Problem gemeinsam mit einem Kunden an. Das betrachtete Unternehmen hat in den vergangenen Jahren die oben geschilderten Anforderungen immer deutlicher zu spüren bekommen. Einhaltung von Zeitfenstern, Transportrichtlinien, Schwankungen im Sendungsvolumen und produktbezogene Komplexität sind nur wenige Einflüsse, die für Komplexität in der Distribution sorgen. Das Unternehmen hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Distributionslogistik zu optimieren. Im Bereich der Transportlogistik erhoffte sich das Unternehmen:
Aufgrund jahrelanger Erfahrungen im Bereich der Distributionslogistik wurde das TCW beauftragt, diese Einsparpotenziale im Unternehmen zu realisieren. In einer ersten Bestandsaufnahme hat sich gezeigt, dass das Unternehmen allein aufgrund der Absatzstrukturen diese Potenziale nicht erreichen wird. Die gute Vernetzung des TCW in der Branche sorgte kurzfristig dafür, dass ein Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen durchgeführt werden konnte. In der Analyse konnten mehrere Unternehmen gefunden werden, die ähnliche Distributionsanforderungen und -strukturen aufweisen.
Durch strukturierte Wettbewerbs-Audits konnte ein Partner gefunden werden, mit dem der Kunde eine Kooperation aufbauen konnte. Ein Logistikdienstleister bündelt in einem gemeinsam betriebenen Umschlags- und Kommissionierlager die Logistikaktivitäten. Die Planung und Steuerung der Transporte übernimmt ebenfalls der Logistikdienstleister. Die methodische Vorgehensweise bei der Bildung der Kooperation erfolgte dabei in drei Schritten:
Der wesentliche Erfolgsfaktor im Aufbau einer erfolgreichen Kooperation liegt darin, Vertrauen zum Partner aufzubauen. Dabei ist es wichtig, dass Unternehmen ein „wir“-Gefühl entwickeln und bereit sind, den ersten Schritt zu machen. Um das Eintrittsrisiko zu minimieren, schloss sich das betrachtete Unternehmen mit TCW, das die notwendige Logistikexpertise mitbringt, zusammen. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass das Unternehmen die richtige Entscheidung getroffen hat. Es konnte durch das durchgeführte Projekt 21% der Frachtkosten reduzieren und durch Zusammenlegung der Umschlags- und Kommissionierkosten zusätzlich in diesem Bereich 10% der Logistikkosten einsparen.
Der Lösungsansatz des TCW sah folgende Schwerpunkte vor:
Zusammengefasst konnte das TCW im Rahmen des durchgeführten Beratungsprojekts die Gesamtkosten der Distributionslogistik des betrachteten Unternehmens um 20% reduzieren. Der Einsparungseffekt setzt sich dabei aus den folgenden Teilerfolgen zusammen: