[25.02.2002]
Die Analysen des Produktspektrums und die daraus entstehenden Anforderungen an das Layout des neuen Distributionszentrums ergaben die Notwendigkeit einer Segmentierung auf Ebene der Modularisierung. 50% der Endprodukte konnten als echte „fast mover" bezeichnet werden, wobei dieses Volumen von nur 8 der insgesamt 60 Basiseinheiten aufgebracht wurde. Für die Typen, die ein wertmäßig hohes und konstantes Volumen aufwiesen, wurden keine Bestände im klassischen Sinne konzeptioniert, sondern nach dem „First-In-First-Out"-Prinzip sofort nach Eingang in die Bearbeitung eingespeist und auftragsunabhängig bearbeitet. Dabei mussten ausreichende Mengen an Basiseinheiten berücksichtigt werden, um auch starke Schwankungen in der Tagesnachfrage befriedigen zu können.
Die restlichen Produkte wurden als „medium" und „slow mover" klassifiziert. Für sie mussten Mindestbestände im Eingangslager eingeplant werden, um den anvisierten hohen Lieferservicegrad realisieren zu können. Dieser Bestand wurde unter Berücksichtigung saisonaler Bedarfsmuster und Bedarfsschwankungen geplant. Die Bearbeitung der Eingangsbestände zu fertigen Endprodukten erfolgte ausschließlich auftragsspezifisch, da ihre Nachfrage in der Regel nicht vorhersehbar ist. Um aber auch hier eine schnelle Bereitstellung und anschließende Bearbeitung von hohen Stückzahlen gewährleisten zu können, wurde modernste Fördertechnik mit entsprechender Barcode- und Transpondertechnologie verwendet.
Zur Abstimmung zwischen Kundenbedarfen und Zulieferen wurden klare Regeln vereinbart, wonach die Anforderungen des Distributionszentrums und die Kapazitätsflexibilität der Zulieferer aufeinander abgestimmt wurden.
Die Lieferzeit konnte je nach Produkttyp um bis zu 95% reduziert werden, der Lagerumschlag erhöhte sich signifikant, und durch den Einsatz modernster Fördertechnik konnte auch die Produktbearbeitungszeit um knapp 50% gesenkt werden. Lokale Lagerorte der europäischen Vertriebsgesellschaften konnten aufgelöst und jährlich mehrere Millionen Euro durch verminderte Kapitalbindung eingespart werden.