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Sanierung durch Krisenmanagement und strategische Neuausrichtung

[17.08.2001]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Weltweit stagniert das Wirtschaftswachstum auf niedrigem Niveau. Umsatzeinbußen und Preisdruck sind die Folge und führen auch erfolgreiche Unternehmen in die Wachstumsfalle. Die Fixkosten sind in der Wachstumsphase kontinuierlich gestiegen und führen nun bei sinkenden Umsätzen zu existenzgefährdenden Defiziten. Nicht selten beläuft sich die Ergebnislücke auf bis zu 20% des Umsatzes. Bei anhaltender Konjunkturflaute ist in der mittelfristigen Vorausschau keine Erholung in Sicht. Um in die Gewinnzone zurückzukehren, ist ein ganzheitliches Sanierungskonzept erforderlich, das entstandene Schwachstellen und pragmatische Lösungsansätze identifiziert, bewertet und im Rahmen eines Gesamtkonzeptes priorisiert. Mit dem Konzept des TCW können szenariengestützte Sanierungsalternativen generiert und untersucht werden. In einem 6-Monats-Programm können so kurzfristig Liquiditätsspielräume geschaffen und mittelfristig überdurchschnittliche Unternehmensrenditen erzielt werden.

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizierten für 2001 ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,0% und 1,7%. Die Prognosen in den USA sind auf ähnlich niedrigem Niveau und stellen auch dort einen neuen Tiefststand dar. Dabei ist nicht nur die New Economy betroffen, sondern vor allem auch traditionelle Wirtschaftszweige. Während in den stagnierenden Märkten Preise und Umsätze zurückgehen, drohen auf der Kostenseite Kostensteigerungen und Produktivitätsreduzierungen und verbinden sich zu einer existenzgefährdenden Mischung. Dem Management der krisengeschüttelten Unternehmen sind die Hände gebunden - mangelnde Transparenz der Unternehmensdaten, starre Prozessstrukturen, bereichsspezifische Lösungsansätze und geringer Veränderungswillen kennzeichnen die Situation. Kurzfristig entschiedene Einzellösungen zementieren die bestehende Strukturen und erhöhen die Komplexität und Intransparenz weiter. Während die Defizite zunächst die Eigenkapitalbasis erodieren, drohen bei Verschärfung der Situation Liquiditätsengpässe, die den unternehmerischen Gestaltungsspielraum deutlich einschränken.

Ein ganzheitliches Sanierungskonzept besteht aus den Elementen Krisenmanagement, strategische Neuausrichtung und Frühwarnsysteme. Die Gewichtung der Komponenten erfolgt unternehmens- und krisenspezifisch nach den Bedürfnissen der Anteilseigner und dem Verlauf der Unternehmenskrise. Methoden des Krisenmanagements setzen robuste Sofortmaßnahmen um und reduzieren den Mittel-Bedarf des Unternehmens. Zentraler Bestandteil zur Wiedergewinnung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit ist die strategische Neuausrichtung des Unternehmens. Um das Unternehmen nachhaltig auf den Gewinn- und Wachstumspfad zurückzuführen, ist eine zielgerichtete und ganzheitliche Kombination von Leistungssteigerungs- und Kosten­senkungs­initiativen erforderlich. Zukünftig drohenden Unternehmenskrisen wird durch die Einrichtung von Frühwarnsystemen begegnet.

Die Sanierung von Unternehmen orientiert sich an den vier Leitlinien: ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette, Fokussierung der Unternehmensaktivitäten, Transparenz der Prozesse und Aktivitäten und Revitalisierung des Unternehmens.

Eine vierstufige Vorgehensweise hat sich bei der Erarbeitung von umfassenden Sanierungs­strategien bewährt. Mit internen und externen Kosten- und Leistungs-Benchmarks können Sanierungsbedarf und Schwachstellen frühzeitig identifiziert werden. Zur Beurteilung der Sanierungs­fähigkeit der Unternehmen wird eine ganzheitliche szenariogestützte Unternehmens­planung erstellt. Alle Maßnahmen des Sanierungskonzeptes werden anhand der Unternehmens­planung an ihrer Wirksamkeit gemessen. Während im Rahmen des Gesamtkonzeptes inhaltlich und zeitlich gestaffelte Maßnahmenkataloge erarbeitet werden, und die strategische Neuausrichtung des Unternehmens noch ausgeplant wird, erzielen robuste Sofortmaßnahmen bereits erste Erfolge bei der Reduzierung von Finanzbedarf und Kapitaleinsatz. Die strategische Neuausrichtung bündelt die Kräfte des Unternehmens und setzt eine innovative und effiziente mittelfristige Strategie um.

Die Bandbreite der Gestaltungsfelder des Sanierungskonzeptes reichen von der strategischen Ausrichtung auf Kernkompetenzen, der Neuordnung der Organisation in autonome Einheiten und der Fokussierung der Aktivitäten auf A-Kunden und A-Produkte über die Verbesserung der Leistungsseite durch Vertriebsförderungsmaßnahmen, einer strukturierten Kundenbetreuung bis zur Optimierung des Kapitaleinsatzes und der Kosten durch Einkaufspotentiale, Bestands- und Forderungsmanagement, Produktivitätsmaßnahmen und der Eliminierung von Verschwendung und Blindleistung. Eine zielgerichtete Kombination von Maßnahmen steigert den Unternehmenswert nachhaltig und führt durch eine wertorientierte Migrationsstrategie zur Minimierung des Mittel-Bedarfes in der Krisenphase.

Mit welchen Methoden und nach welchen Prinzipien solche Strategien aufgebaut werden können, wird in dem Seminar "Value Creation Program" vom 11.-12. September 2001 in München dargestellt. Fachreferate und Fallstudien geben Handlungsanleitungen zur Gestaltung von wertorientierten Unternehmensstrategien. Vertiefend werden in den Leitfäden "Unternehmenswertsteigerung", "Kernkompetenzen" und "Controlling" Methoden zur effizienten Durchführung von Wert­steigerungs­projekten vorgestellt und anhand von Fallstudien praxisnah erläutert. Der Leitfaden "Sanierungsstrategien" enthält Checklisten, Benchmarks und eine systematische Vorgehensweise.

Weiterführende Literatur:

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