[17.11.2004]
Das Unternehmen ist in einen globalen Automobilkonzern eingebunden. Anstoß zur Untersuchung boten erhöhte Logistikkosten hervorgerufen durch die modulare Produktstruktur. Aus diesem Grund wurden relevante Module einer Vorlogistikkostenanalyse zur Optimierung des Variantenbestimmungspunkts unterzogen. Dabei wurde eine Nachkalkulation der Logistikkosten bei Zukaufteilen durchgeführt. Darüber hinaus wurde der Einsatz unterschiedlicher Transportmittel und –wege, die Überprüfung der Möglichkeiten von Lieferantenwechsel sowie damit einhergehend die Bewertung einzelner Produktionsstandorte der Lieferanten evaluiert.
Das Projekt startete mit dem Ziel die Logistikkosten bei Zukaufteilen sowie die Beschaffungsnebenkosten, bei gleichzeitiger Erhöhung der Liefersicherheit und Verkürzung der Lieferzeiten zu reduzieren. Die Untersuchungen begannen, aufgrund der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes zunächst mit einer Priorisierung der zu betrachtenden Bauteilumfänge. Von besonderem Interesse waren Modulkomponenten, da sich hinter diesen besonders aufwendige Logistikstrukturen verbergen. Anschließend erfolgte gemeinsam mit Mitarbeitern des Unternehmens die Untersuchung der Lieferströme anhand der Produktstruktur des jeweiligen Bauteilumfangs. Bei den Untersuchungen wurden die einzelnen Sublieferanten, deren Produktions- und Montagestandorte sowie die Entfernung zu den jeweiligen Standorte erfasst. Die Betrachtungen bezogen sich sowohl auf die Lieferprozesse von First- als auch von Second-Tier Lieferanten. Außerdem wurde die Anzahl der Varianten und der Ort der Variantenbildung einzelner Bauteilumfänge und Lösungsansätze zur Reduzierung der Variantenanzahl sowie zur Verlagerung des Variantenbestimmungspunkts ermittelt. In der folgenden Bewertungsphase wurden die ermittelten Lieferströme nach zuvor definierten Kriterien beurteilt. Anschließend konnten mit den Mitarbeitern Defizite in den bestehenden Strukturen identifiziert sowie Lösungsansätze für das Unternehmen und die Zulieferer entwickelt und bewertet werden. Der unternehmensübergreifende Optimierungsansatz der Supply Chain Collaboration, welcher die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette fokussiert, führt gerade bei der Betrachtung der Logistikkosten zu einer gegenseitigen win-win-Situation.
Es konnte ein Kostensenkungspotenzial bei den Transportkosten der betrachteten Bauteilumfängen identifiziert werden, das im Durchschnitt um 20% unter den bestehenden Kostenniveau liegt.
Die Fallstudie "Supply Chain Collaboration: Kostensenkungspotenziale durch optimierte Zusammenarbeit" als PDF-Datei zum Ausdrucken herunterladen.