[31.08.2005]
Ob für ein neues Nischenprodukt oder für den Nachfolger eines erfolgreichen Vorgängers – ein Unternehmen muss sich heute noch stärker als in der Vergangenheit den Erfolg über die Kosten-/ Nutzenwirkung erschließen. Unterstellen wir, dass die Kundenanforderungen bekannt sind und der Nutzen des Produkts für den Kunden sowohl qualitativ als auch quantitativ erfasst, dann sind es die Kosten, die als Hebel dienen werden.
Um Kostensenkungspotenziale zu heben, bietet das TCW mit der Produktklinik eine strukturierte Methode an, die konsequent auf Nachvollziehbarkeit ausgerichtet ist. Der Wettbewerbsvergleich in der Produktklinik wird charakterisiert durch Ergebnisse, die mit Maßnahmen belegt werden, damit eine rasche Umsetzung ermöglicht wird. Ihre Effektivität wird dabei durch ein Controlling sichergestellt.
Die Produktklinik bietet durch einen direkten Vergleich des eigenen Produkts mit jenen der Wettbewerber die Möglichkeit, dass Lösungsansätze zur Kostenreduzierung in bereichs- und funktionsübergreifenden Teams erarbeitet und abgestimmt werden. Dabei liegt der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Benchmarking darin, dass Einzellösungen von Wettbewerbern, die als „schlechter" eingestuft werden, analysiert werden und durchaus einzelne Best-Lösungen identifiziert werden können. Außerdem dient die ganzheitliche Bewertung von Konzepten und Einzellösungen dazu, dass die spontane Kreativität der Beteiligten angeregt wird. Dies hat oftmals zur Folge, dass neue Lösungen erstmals im Konzeptworkshop der Produktklinik entstehen. Lösungen, die vorher weder von der eigenen Entwicklung noch einem Wettbewerber dargestellt wurden.
Der Erfolg versprechende Ansatz der Produktklinik ist die Betrachtung der Funktionen, die ein Produkt erfüllt. Im Gegensatz zu rein Bauteilkosten-orientierten Vorgehensweisen, klären wir in der Produktklinik ab, welche Bauteile als Funktionsträger dienen und übertragen die Bauteilkosten in Funktionskosten. Somit kann ein Kosten-/ Nutzendiagramm aufgestellt werden, das den Vorteil bietet, dass die Betrachtung des Kundennutzens in die Bewertung der Konzeptlösungen mit eingeht.
Durch ein Cherry Picking aus den kostenmäßig sowie technologisch und funktionell bewerteten Konzept- und Lösungsalternativen innerhalb eines morphologischen Kastens werden Gesamtkonzepte ausgewählt und einem Entscheidungsgremium vorgestellt. Für weiter zu verfolgende Konzepte sind daraufhin Maßnahmen zu erarbeiten, die sowohl auf Seiten der Entwicklung und Konstruktion als auch auf Seiten der Materialbeschaffung einzelne Schritte beschreiben, um die Realisierung zu ermöglichen.