[27.01.2016]
Das betrachtete Unternehmen hatte in den letzten Jahren erhebliche Verluste geschrieben. Eine Ursache hierfür war die Verschiebung des Produktprogramms von einfachen zu komplexen Formteilen. Erhebliche Probleme gab es insbesondere mit Serienanläufen bei Automotive-Kunden aber auch bei der Einhaltung von Qualitätsanforderungen. Es wurde vermutet, dass unter anderem der Materialfluss in der Fertigung nicht optimal verläuft, jedoch fehlte es dem Unternehmen an der notwendigen Expertise zur Bestätigung dieser Annahmen sowie an methodischer Kompetenz zur Optimierung des Wertstroms. Das Unternehmen beauftragte das TCW mit der Durchführung einer Wertstromanalyse. Das Ziel war Transparenz über die Fertigungsprozesse und die Identifikation von Optimierungspotenzialen zu schaffen.
Da das Produktspektrum des Unternehmens fast 300 Teile umfasst, wurde in Abstimmung mit dem Projektteam eine repräsentative Vorauswahl an Produkten getroffen, die im Rahmen der Wertstromanalyse betrachtet werden sollten. Kriterien für die Auswahl waren unter anderem Auftragsvolumen, Anzahl und Arten der Fertigungsschritte sowie die Verfügbarkeit externer Dienstleister. Zehn repräsentative Produkte wurden ausgewählt und untersucht.
Der TCW-Value-Stream-Quick-Check führt im Rahmen einer ersten Voranalyse zu schnellen und validen Ergebnissen. Es werden nicht alle Fertigungsprozesse manuell erfasst, sondern die Analyse erfolgt auf Basis einer Auswertung der gebuchten Zeiten innerhalb eines Betriebsdatenerfassungssystems (BDE-System). So kann eine effiziente Analyse in kurzer Zeit durchgeführt werden ohne den laufenden Produktionsbetrieb zu behindern.
Die Wertstromanalyse zeigte auf, dass ein Großteil der Durchlaufzeit der Aufträge durch Stillstände geprägt (vgl. Abbildung 1) ist. Die durchschnittliche interne Verschwendungszeit betrug dabei über 80% der gesamten Durchlaufzeit.
Die Ergebnisse wurden mit ausgewählten Entscheidungsträgern in Workshops diskutiert. Die Ursachenanalyse verdichtete die Problemfelder auf 9 Bereiche:
Auf Basis der identifizierten Verschwendungsursachen wurden 5 Maßnahmen zur Wertstromoptimierung abgeleitet:
Auf Basis der erarbeiteten Maßnahmen zur Wertstromoptimierung der Fertigungsprozesse konnte ein Produktivitätspotenzial in Höhe von 31% ausgewiesen werden (vgl. Abbildung 2).