Als ein Fertigungssegment werden produktorientierte Organisationseinheiten verstanden, die mehrere Stufen der logistischen Kette eines Produktes umfassen. Ziel der Fertigungssegmentierung ist es, die Vorteile der Fließfertigung mit der hohen Flexibilität der Werkstattfertigung zu verbinden.
Die Veränderungen in der Unternehmensumwelt erfordern neue Organisationsstrukturen aufgrund gesättigter Märkte. Um wettbewerbsfähig zu sein, ist eine Reduzierung der Zeiten in der Auftragsabwicklung, aber auch im Innovationsprozess unerlässlich. Ziele müssen schneller und besser erreicht werden, als durch die Mitbewerber. Hiefür ist ein „Lernen der Organisation“ als Ganzes notwendig. Dies kann durch eine Reorganisation, die zu produktorientierten autonomen Einheiten (Fertigungssegment) führt, deren Leitung „Unternehmern“ übertragen wird, erreicht werden. In diesen Segmenten werden die Abläufe in Geschäfts- und Regelprozesse gegliedert, die von Mitarbeitern in gruppenorientierten Formen beherrscht und gesteuert werden, so dass die Komplexität auf ein beherrschbares Maß reduziert werden kann.
Unter dem Begriff „Fertigungssegment“ werden produktorientierte Organisationseinheiten verstanden, die mehrere Stufen der logistischen Kette eines Produktes umfassen und mit denen eine spezifische Wettbewerbsstrategie verfolgt wird. Darüber hinaus zeichnen sich Fertigungssegmente durch die Integration indirekter Funktionen und der Übertragung von Kosten- und Ergebnisverantwortung aus.
Ziel der Fertigungssegmentierung ist es, die Vorteile der Fließfertigung mit der hohen Flexibilität der Werkstattfertigung zu verbinden. Die hohe Produktivität der Serienfertigung und die hohe Reaktionsgeschwindigkeit der Einzelfertigung werden in einem Konzept vereint, um sich beide Vorteile zu Nutzen zu machen. In Abhängigkeit der Segmentierungskriterien wird die gesamte Wertschöpfungskette der Segmente an den Anforderungen der Kunden ausgerichtet. Durch eine klare Zuordnung werden die Steuerungs- und Ergebnisverantwortung direkt in die Segmente verlegt.
Anlässe zur Einführung von Fertigungssegmenten können Änderungen der Marktverhältnisse, wachsender Konkurrenzdruck, Änderung der Unternehmensziele, Einführung von Neuprodukten oder Veränderungen von Technologien sein.
Die TCW-Einführungsstrategie basiert auf der Analyse der segmentspezifischen Wettbewerbsstrategie und der Fertigungsart. Aufbauend hierauf wird aus den alternativen Gestaltungsaspekten der Fertigungssegmentierung eine Realisierungsform der Segmentierung gewählt. Als unterschiedliche Ausprägungen der Realisierungsform lassen sich Systeme unterscheiden, die lediglich einen Abschnitt der logistischen Kette in das Segment einbeziehen oder Segmente, die die gesamte logistische Kette eines Produktes einbeziehen. Die Grundidee der Fertigungssegmentierung besteht darin, durch die Kombination unterschiedlicher Gestaltungsmerkmale die Erreichung angestrebter Ziele sicherzustellen. Die produktorientierten Organisationseinheiten fassen mehrere Stufen der logistischen Kette zusammen und verfolgen eine spezifische Wettbewerbsstrategie. Darüber hinaus zeichnen sich Fertigungssegmente durch die Integration planender und indirekter Funktionen aus und sind in der Regel als Cost Center organisiert.
Die zu bildenden Segmente, die anhand verschiedener Merkmale charakterisiert werden, bestimmen den Autonomiegrad der Fertigung. Sie lassen sich durch folgende fünf Definitionsmerkmale kennzeichnen.
Die maximale Erreichung der Merkmalsausprägungen zur Markt- und Zielausrichtung, Produktorientierung, Stufen der logistischen Kette, Übertragung indirekter Funktionen sowie Ergebnis- und Kostenverantwortung stellt eine weitestgehende Autonomie zur Abarbeitung von Aufträgen in den Fertigungssegmenten sicher. Die Detailplanung des internen Aufbaus und Ablaufs hat die Anforderungen der Planung und Steuerung sowie der Materialflussgestaltung zu berücksichtigen. Ansatzpunkte sind hier:
Im Rahmen der Ausgestaltung sind grundlegende Prinzipien zu beachten, um eine funktionierende Neuausrichtung der Produktionseinheiten gewährleisten zu können. Im Rahmen der Umsetzung ist auf eine nur kurzfristige Auskopplung neu auszurichtender Maschinen zu achten, um die Produktivität des Betriebes unmittelbar zu erhöhen.
Die Ausgestaltung und nachhaltige Implementierung von Fertigungssegmenten beträgt je nach Umfang der erforderlichen Umstrukturierungen zwischen zehn und dreizehn Monaten. Die Einbindung betroffener Mitarbeiter wird als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung gesehen.
Die Vorgehensweise zur Implementierung basiert auf der sukzessiven Abarbeitung von vier Projektphasen:
Die Einführung von Fertigungssegmenten trägt wesentlich zur Reduzierung der Durchlaufzeiten, der Erhöhung der Flexibilität sowie zur Erreichung kostenoptimaler Strukturen bei. Besonders die Neuorganisation der Strukturen ermöglicht das Ausschöpfen von Produktivitätspotenzialen in Höhe von durchschnittlich 45%. Diese Steigerung der Produktivität konnte bereits in über 80 Projekten erzielt werden. Durch die Optimierung von Informations- und Materialflüssen wird eine deutliche Minimierung nicht wertschöpfender Zeitanteile erreicht. Der Flussgrad aus Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten steigt auf Grund reduzierter Durchlaufzeiten nachhaltig. Positive Effekte lassen sich zudem in den Qualitätskosten und der kundenseitigen Liefertreue erzielen.
Die beschriebene Vorgehensweise zeigt Wege auf, wie spezielle Fertigungssegmente, an neuen Marktbedürfnissen ausgerichtet, aufgebaut werden können. Diese Phase wird von einer Reihe unterstützender Methoden begleitet: