^

Rüstzeitreduzierung

Rüstzeiten sind oftmals mit einer nicht wertschöpfenden Stillstandszeit von Maschinen und Anlagen verbunden und führen damit zu einer geringeren Anlagenverfügbarkeit. Ziel der Rüstzeitreduzierung ist die Optimierung des Rüstaufwands durch die Reduzierung, Vermeidung oder das Beherrschen des Rüstens.

Herausforderung

Aufgrund der steigenden Anforderungen an die Durchlaufzeit für die Produktherstellung müssen Produkte immer schneller auf den Markt gebracht werden. Nur in den seltensten Fällen akzeptiert der Kunde eine Wartezeit. Dabei müssen Unternehmen eine immer höhere Variantenvielfalt, die mit einer Verkürzung der Produktlebenszyklen einhergeht, beherrschen. Die Fertigungsprozesse sind dabei geprägt durch den Einsatz bestandsoptimaler, logistischer Prinzipien und die Anwendung neuer Prozesstechnologien, um die Prozesseffizienz zu steigern. Die Folge daraus sind sinkende Losgrößen, eine erhöhte Anzahl an Sortenwechseln, eine reduzierte Anlagenproduktivität und höhere Rüstkosten. Da die Tätigkeiten des Rüstprozesses zumeist mit einer nicht wertschöpfenden Stillstandszeit der Fertigungsanlagen verbunden sind, erlangen die Konzepte für die Rüstzeitreduzierung eine besondere Bedeutung. Dies erfordert ein ganzheitliches Rüstmanagement, das die rüstoptimale Ausgestaltung des Arbeitssystems für den Sortenwechsel umfasst.

Das TCW Konzept

Das Rüstmanagement zielt auf die Optimierung des Rüstaufwands. Hierbei soll das Rüsten reduziert oder gar vermieden werden und wenn gerüstet wird, soll das Rüsten beherrscht werden. Die Rüstoptimierung wird durch einen abgestimmten Einsatz von Methoden und Instrumenten aus den Bereichen Produktgestaltung, Prozessoptimierung, Produktprogrammgestaltung, Investitionsplanung, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, Produktionssysteme, Produktionsplanung und -steuerung sowie Organisation erreicht.

Die Vorgehensweise zur Einführung eines Rüstmanagements basiert auf fünf Projektphasen. In der ersten Phase wird im Rahmen eines Audits die Ist-Situation des Rüstmanagements aufgenommen. Mit Hilfe von Benchmarks, Best-Practice-Modellen oder Stärken-Schwächen-Analysen werden die Defizite und Leistungslücken innerhalb der Gestaltungsfelder ermittelt.

Die zweite Phase dient der Analyse der Rüstvorgangselemente basierend auf den ermittelten Potenzialfeldern. Hier werden gezielt Daten erhoben und ausgewertet sowie der Einsatz unterschiedlicher Konzepte überprüft.

In der dritten Phase werden im Rahmen der Konzepterarbeitung einzelne, mitunter mehrtätige Workshops mit einem interdisziplinären Projektteam durchgeführt. Das Ziel liegt darin, die selektierten Methoden und Instrumente zu einem Gesamtkonzept zu integrieren.

In der vierten Projektphase werden die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt. Dafür wird eine Umsetzungsroadmap erstellt, welche die einzelnen Maßnahmen detailliert mit Verantwortlichen, Budgets und Meilensteinen beschreibt. Für einen nachhaltigen Projekterfolg ist ein Maßnahmencontrolling von hoher Bedeutung.

Parallel zu den Projektphasen 2 bis 4 können im Rahmen von GENESIS-Workshops kurzfristig Leistungspotenziale erschlossen werden.

Ergebnisse / Potenziale

Die Rüstzeitreduzierung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Anlagenverfügbarkeit sowie die unproduktive Stillstandszeit. Durch die Einführung eines integrativen Konzepts für das Rüstmanagement, bestehend aus einer individuellen Kombination von Methoden und Instrumenten, können die Durchlaufzeiten der Rüstprozesse und damit die Maschinenstillstandszeiten gesenkt, die Rüstkosten reduziert sowie die Anlaufqualität gesteigert werden.

Die Ausgestaltung und Implementierung einer ganzheitlichen Rüstzeitreduzierung beträgt je nach Umfang der erforderlichen Umstrukturierungen zwischen vier und zwölf Monaten.

Weiterführende Literatur zum Thema Rüstzeitreduzierung

Praxisbeispiele zum Thema Rüstzeitreduzierung

Tools zum Thema Rüstzeitreduzierung

Seminare zum Thema Rüstzeitreduzierung



VorherigeNächste