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CO2-Footprintkalkulation in der Logistik

[07.01.2011]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Ausgangspunkt bei der Implementierung von Green-Logistics Leitlinien in Unternehmen ist eine Bestandsaufnahme und Transparenz über die aktuelle Leistungsfähigkeit der Logistik. Dabei ist der Erfüllungsgrad der Leitlinien nachhaltiger Logistikabläufe zu überprüfen. Ein zentraler Indikator hierfür ist der CO2-Footprint.

Ein Kernbaustein der Bestandsaufnahme im Rahmen von Green-Logistics Projekten ist die Kalkulation des CO2-Footprints. Dieser gibt Aufschluss über die Ressourceneffizienz der Logistikabläufe und ist gleichzeitig Indikator für deren Wirtschaftlichkeit.

In dieser Fallstudie wird der Logistik-Footprint eines Unternehmens evaluiert. Hierzu müssen zunächst die zu betrachtenden Abläufe abgegrenzt werden. Der originäre Aufgabenumfang der Logistikabläufe des Unternehmens reicht vom Wareneingang in den Distributionsstandorten bis zum Wareneingang der Vertriebslinien. Nicht Betrachtungsgegenstand sind die Beschaffungs- und marktinterne Logistik (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Betrachtungsgegenstand CO2-Footprint

Die Kalkulation der CO2-Bilanz eines Logistikstandortes setzt sich aus variablen und fixen Bestandteilen zusammen. Fixe Emissionsanteile entstehen für das Beheizen/Kühlen (kühlpflichtige Ware) der Logistikfläche, Beleuchtung und die Nutzung elektronischer Geräte. Die Höhe des variablen Anteils wird durch die Energieintensität der Logistikabläufe bestimmt. Hierunter fällt unter anderem der Energiebedarf für die Nutzung von Flurförderfahrzeugen. Der Gesamtenergiebedarf kann aus den standortspezifischen Abrechnungen der Energieversorger abgelesen werden. Die Daten werden in ein Kalkulationstool überführt.

Der Transport der Waren vom Lager bis an die Vertriebslinien wird in den betrachteten Unternehmen ausschließlich über den Einsatz von Kraftfahrzeugen vollzogen. Über die Auswertung des Kraftstoffverbrauchs des Fuhrparks können präzise Aussagen zu den entsandenden Emissionen getroffen werden.

Für eine Operationalisierbarkeit der CO2-Bilanz muss eine verursachungsgerechte Zuordnung der Emissionen zu den Handelswaren erfolgen. Hierzu werden die Stammdaten der Warensortimente ausgewertet. Bewertungsgrundlage sind das Gewicht sowie die Außenmaße der betrachteten Artikel. Dies ermöglicht eine artikelspezifische Quantifizierung der entstandenen Emissionen.

Durch den Aufbau eines Bewertungsalgorithmusses und die Integration in ein Kal­ku­la­tions­instrument sowie dessen Anbindung an die Logistiksoftware kann die Entwicklung des CO2-Footprints kontinuierlich überprüft und automatisiert ausgewertet werden.

Der CO2-Footprint kann als Ausgangspunkt und Monitoringinstrument für zahlreiche Optimierungs­maßnahmen weiterverwendet werden:

  • Überprüfung der Energieeffizienz des Logistikfuhrparks
  • Kalkulation der Wirtschaftlichkeit des Lager-Footprints
  • Wegeoptimierung
  • Optimierung der Energiebilanz der Logistikstandorte

Neben Maßnahmen, die auf die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Logistikabläufe abzielen, ermöglicht der CO2-Footprint eine öffentlichkeitswirksame Kommunikation der Nach­haltig­keits­bemühungen. Hierzu kann die CO2-Bilanz auf Produkten ausgewiesen werden. Emis­si­ons­reduktionen können quantifiziert und kommuniziert werden. Zudem ermöglicht der CO2-Footprint ein unternehmensinternes Monitoring der Einhaltung von Nachhaltigkeitsstrategien.

Für die Konzeption eines Kalkulationsmodells nimmt das TCW unternehmensindividuell die Eingangsparameter für den CO2-Footprint auf und erstellt hieraus einen maßgeschneiderten Bewertungsalgorithmus. Zudem werden in Workshops Emissionsziele sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Logistikabläufe definiert. Das Konzept kann auch auf logistikfremde Bereiche wie Produktionsabläufe, Administration sowie F&E übertragen werden.

Weiterführende Literatur

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