[17.02.2022]
Verfehlt ein Unternehmen über mehrere Jahre die Ergebnisziele, stellt sich die Frage, ob und wie eine Sanierung erfolgen kann. Eine gesamtwirtschaftliche Krise kann diese Effekte zusätzlich verstärken. Das Beratungsmandat von TCW ging dieser Fragestellung nach. Im Fokus des entwickelten Restrukturierungsplans standen die Konsolidierung des Auftragsprogramms und die Produktivitätssteigerung in den Fertigungsprozessen durch operative Restrukturierung. Die Nachwirkungen der aktuellen Krise sind noch lange nicht ausgestanden und schon zeichnen sich die Vorboten der nächsten Wachstums-Rallye ab.
Unternehmen, die einen Turnaround benötigen, weisen oft ähnliche strukturelle Probleme auf, auch wenn sie sich bezüglich Branche, Größe und Produkt unterscheiden. Bei dem hier beschriebenen Unternehmen handelt es sich um ein Mitglied in der Luft- und Raumfahrtbranche. Eine Branche, die überdurchschnittlich hart durch die aktuelle Krise betroffen ist. Um die Krise zu überstehen und für das anschließende Wachstum gerüstet zu sein, mussten die internen Prozesse, Ressourcen und Kapazitäten auf den Prüfstand gestellt werden. Die Reaktion der Führungskräfte auf die Krise ist dabei durch die spezifische Situation des jeweiligen Unternehmens bestimmt, weshalb eine professionelle Krisenbewältigung ihren Ausgangspunkt in der konkreten Analyse der vorherrschenden Einflussfaktoren sowie der daraus resultierenden Geschäftsentwicklung findet. Im Gegensatz zu der in der Unternehmenspraxis häufig anzufindenden Verhaltensweise des „Durchtauchens“ zeichnet sich krisenerprobtes Management durch schnelles und rationales Erkennen, Handeln und Beseitigen von unternehmensinternen Schwachstellen aus. Mit Unterstützung durch TCW sollten diese Schritte vollzogen werden.
Zunächst galt es, die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens zu bewerten. Weitere Ziele stellen neue Strukturen und effizientere Prozessabläufe als Basis für das Wachstum nach der Krise dar. Das Restrukturierungsprogramm sollte mit konkreten Aufgabenpaketen und Handlungsempfehlungen entwickelt und umgesetzt werden. Hierzu sollte das Portfolio optimiert, die Organisation verschlankt und die Finanzierung des Turnarounds auf solide Beine gestellt werden. Hinzu kam eine Überprüfung der vorherrschenden Kostenposition sowie der Liquidität, um Kontrolle und Transparenz zu gewinnen und sich finanzwirtschaftlich stabilisieren zu können. Insbesondere geringes Eigenkapital, Zins- und andere Kostensteigerungen sowie eine verschlechterte Zahlungsmoral der Kunden erschweren es den Unternehmen, ihren Weg aus der Krise zu finden. Die wesentlichen Aufgaben im Projekt waren
Über die Entwicklung der Turnaround-Strategie hinaus wurde die Implementierung der Strategie seitens TCW begleitet. Hier galt es, eine engmaschige Projektorganisation aufzubauen, Nachhaltigkeitsziele in den Projektplan zu integrieren, die Kapazitäten neu zu dimensionieren, das Geschäftsmodell nachzuschärfen und die Profitabilität wieder herzustellen. Unsere Stärke ist es, einen Implementierungsplan mit Verantwortlichkeiten, Meilensteinen und einer strikten Projektorganisation aus der Turnaround-Roadmap abzuleiten und durch das zielgerichtete Projektmanagement die planmäßige Umsetzung der Turnaround-Strategie sicherzustellen. Im Projektverlauf wurden die Aktivitäten entsprechend neuen Erkenntnissen adaptiert und permanent an der Strategie ausgerichtet.
Nach der erfolgreichen Durchführung der operativen Restrukturierung konnten folgende Verbesserungen erzielt werden. Die Betriebsmittel und Fertigungsanlagen wurden reduziert, das Durchschnittsalter gesenkt und die Gesamteffizienz gesteigert. Die Finanzierungsfähigkeit wurde durch eine starke Bilanzstruktur und einen reduzierten Mittelabfluss sichergestellt. Die CO2-Ziele erschienen wieder in Reichweite und die Organisation wurde in einer effizienten Struktur und Personalstärke neu aufgestellt.