[18.05.2020]
Die Welt ist ständig in Bewegung und verändert sich, aber es gibt Zeiten, in denen ein einmaliges Ereignis zu schnellen Fortschritten und Anpassungen führt. Die COVID-19-Pandemie ist ein solches Ereignis. Sie hat Gesundheitssysteme überwältigt und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt auf die Probe gestellt. Soziale Distanzierung hat sich als eine der wirksamsten Strategien zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19 erwiesen, aber sie bringt auch viele Arbeitsplätze zum Erliegen und schränkt das tägliche Leben stark ein. Erste Roboter werden eingesetzt, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu minimieren. Sie sind eine wesentliche Unterstützung für den Menschen bei der Bekämpfung des Virus, indem sie Aufgaben ausführen, die sonst menschliche Arbeitskräfte gefährden würden. Der weitere Bedarf an Fortschritten in Wissenschaft und Technologie ist derzeit groß. Mit der Eskalation von Epidemien wird die potenzielle Rolle der Robotik immer deutlicher. Automatisierungstrends, die sich bereits am Horizont abzeichneten, werden sich jetzt schneller vollziehen. In einigen Branchen könnte das zu einen Automatisierungsboom führen.
Im Gesundheitswesen wurde der Robotik bereits vor der Pandemie ein großes Potenzial bescheinigt. Roboter können die Interaktion mit und die Behandlung von kranken Patienten übernehmen und dadurch überlastete und gefährdete Mitarbeiter entlasten. Die Mensch-zu-Mensch-Interkation kann somit auf ein Minimum reduziert werden. In China wird das Personal im Krankenhaus bei Routineaufgaben unterstützt. Dazu zählen Tätigkeiten wie das Verteilen von Essen, das Messen von erhöhter Temperatur oder die Aufnahme lebenswichtiger Informationen bei Patienten, die Kommunikation mit isolierten Menschen oder das Desinfizieren einzelner Bereiche. Besonders letztere Aktivität erlebt derzeit eine steigende Nachfrage. Der Desinfektionsroboter UVD kommt aus Dänemark und nutzt UV-C-Licht, um Viren und Bakterien abzutöten. Der Roboter wird entweder von Mitarbeitern gesteuert oder fährt autonom durch die Gebäude.
Anders als im Gesundheitswesen mussten in anderen Branchen zahlreiche Unternehmen schließen. Besonders in der produzierenden Industrie können Roboter bei Personalengpässen von Mitarbeitern Abhilfe schaffen, die aufgrund von COVID-19-Sicherheitseinschränkungen oder Krankheit fehlen. Automatisierte Prozesse helfen, die Produktion am Laufen zu halten und gleichzeitig soziale Distanz zu wahren. Roboter können dazu beitragen die erforderliche Personalanzahl in der Produktionshalle zu minimieren. Robotik hilft, wenn jeder zweite Arbeitsplatz kurzfristig neu besetzt werden muss. Außerdem kann das Personal in verschiedene Schichten eingeteilt werden, um die Zahl der Begegnungen zu senken und Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Auch Mensch-Roboter-Kollaborationen können weiter ausgeführt werden, da bei der Zusammenarbeit kein Infektionsrisiko besteht. Die Automatisierung von Abläufen unterstützt bei der Widerstandsfähigkeit gegen Unterbrechungen.
Die Corona-Krise macht deutlich, dass eine Abhängigkeit von Menschen bei der Erledigung vieler alltäglicher Aufgaben besteht. Die andauernde Krise zwang Unternehmen, ihre Betriebe innerhalb weniger Tage zu schließen, was unterstreicht, dass es mehr denn je notwendig ist, dass die Automatisierungstechnologie zur Aufrechterhaltung des eigenen Geschäftsmodells beiträgt. Die Roboter sind jetzt bereit, und die Technologie ist mehr denn je als schlüsselfertige Lösung für mehr Arten von Industrien verfügbar. Die Krise dient als Katalysator, um eine flächendeckende Automatisierung und den effektiven Einsatz von Robotern voranzutreiben.
Um den Einsatz von Robotern in Zukunft zu fördern und die Implementierung zu erleichtern, hat das TCW gemeinsam ein Einführungskonzept entwickelt. Dieses erprobte Modell enthält Bewertungsansätze sowie einen Leitfaden, der bereits heute eine reproduzierbare, objektive Bewertung von Roboterapplikationen ermöglicht. Auch beinhaltet das Konzept ein Modell, welches bei der Einführung und Umsetzung der identifizierten Roboterapplikationen unterstützt. Das TCW greift hierzu auf Benchmarks und erfolgreiche Referenzprojekte zurück. Dem derzeit noch hohen Implementierungsaufwand stehen große monetäre und qualitative Erfolgspotenziale gegenüber. Die industrielle Automatisierung wird durch die aktuellen Umstände der Krise beschleunigt werden. Das TCW Konzept verbindet technische Analysen mit der betriebswirtschaftlichen Bewertung von konkreten Einsatzszenarien. Durch die Entwicklung von Applikationssteckbriefen erhalten Unternehmen konkrete Hilfestellung bei der Nutzung von Roboteranwendungen im eigenen Unternehmen. Wir begleiten den End2End-Prozess von der Analyse der Werthebel in der Wertschöpfungskette über die Technologieauswahl bis hin zur Umsetzungsbegleitung von erfolgreichen Pilotprojekten.