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Green Logistics

[25.11.2009]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Aktuelle Debatten und Trends im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit verstärken diese Thematik im Auge des Kunden immer mehr. Industrieunternehmen haben aktuell noch die Möglichkeit, sich in eine Poleposition im Bereich der Ressourceneffizienz zu bringen. Neben Maßnahmen der Bereiche Forschung & Entwicklung und Produktion steht die Logistik mit dem Schlagwort Green Logistics im Fokus aktueller Bestrebungen. Die Logistik steht vor der Aufgabe, Strategien zu entwickeln, die Ressourceneffizienz zu messen, Verbesserungen in der Effektivitäts- und Effizienzsteigerung in Hinblick auf Nachhaltigkeit nachzuweisen und eine Marktpositionierung zu erarbeiten.

Zahlreiche Entwicklungen im Marktumfeld treiben den Bedarf, eine Green Logistics Strategie zu erarbeiten:

  • Kunden legen steigenden Wert auf die Umweltverträglichkeit der Produkte. Der Carbon-Footprint rückt immer stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Entsprechende Erhebungen und Nachweise zur Optimierung werden bereits aktiv von Großkunden und Ratingagenturen nachgefragt.
  • Zum Teil haben sich Wettbewerber bereits so positioniert, dass die Verbesserung der CO2-Effizienz jederzeit als Marketinginstrument genutzt werden könnte. „Green washing“ zeichnet sich kurzfristig als Trend ab, das Markenimage durch Nachhaltigkeitskampagnen entscheidend zu prägen.
  • Starker Trend zur umfassenden Nachhaltigkeitsberichtserstattung von weiten Teilen der Industrie, insbesondere von großen und mittelständischen Unternehmen und deren Ranking.
  • Steigende Rohstoffkosten beeinflussen direkt logistische Vorteilhaftigkeitsrechnungen. Weitere Kosten-/Nutzenverhältnisse von Nachhaltigkeitsfaktoren sind für die betriebswirtschaftliche Praxis noch unklar.
  • Es entstehen zusätzliche Kosten durch die Nutzung der Umwelt. Beispielsweise müssen Emissionszertifikate in Abhängigkeit des CO2-Ausstoßes erworben werden.
  • Aus Marketingsicht besteht immenses Potenzial, sich heute als einer der ersten in der jeweiligen Branche über Green Logistics Themen zu positionieren.

Diese Entwicklungen zeigen den Bedarf und die Notwendigkeit, sich zum Thema Green Logistics zu positionieren. Es eröffnet sich die Chance, das Thema eigenständig zu prägen und Wettbewerbsvorteile daraus zu erhalten. Ziel ist es daher, Strategien und Umsetzungsempfehlungen zu entwickeln, die kommunizierbare Vorteile gegenüber Wettbewerbern erzeugen.

Nach einer umfassenden Analyse der Ist-Situation ist zentrales Element der TCW-Vorgehensweise ein Messmodell zur Erfassung und Bewertung der Nachhaltigkeit im Bereich der Logistik. Hierbei kommen verschiedene Methoden zur Erfassung komplexer Supply-Chain-Strukturen und Identifizierung der Zielgrößen und wirksamsten Potenzialquellen. Entscheidend bei der TCW-Vorgehensweise ist eine Fokussierung nicht nur auf ökologische, sondern auch auf ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit, denn neben den öffentlichen und rechtlichen Motivatoren sollten finanzielle Aspekte nicht in den Hintergrund treten.


Die Analyse der Ausgangssituation zeigt die aktuellen Trends und Positionierungen in der Branche auf und führt zu einer ersten Festlegung der Ziele im Bereich der Green Logistics. Anschließend erfolgt die Erarbeitung der Green Logistics Konzeption im Unternehmen. Ausgehend von der Positionierung wird eine individuelle Systematik zur Erfassung und Bewertung der Logistik vor dem Aspekt der Nachhaltigkeit erstellt. Darüber hinaus wird eine Systematik zur Darstellung von Green Logistics Effekten für das Unternehmen erarbeitet. Die Definition der notwendigen Messgrößen erfolgt auch in Hinblick auf eine spätere möglichst anschauliche Kommunikation (intern sowie extern) sowie auf der Ableitbarkeit von ökonomischen und ökologischen Verbesserungsansätzen. Möglich ist hierbei auch die Integration angrenzender Bereiche, die auf die Logistik einwirken: Produktion, Einkauf, Entwicklung. Eine Abstimmung mit Marketingeinheiten ist angeraten. Auf der Basis gesetzter Schwerpunkte können exemplarisch einzelne Supply Chains auf ihre Generierung von sekundären Kosten hin untersucht (z. B. durch eine Adaption der Value Stream Analyse-Systematik) und deren Green Logistics Aspekte bewertet werden. Eine Kalibrierung und Validierung des Modells erfolgt durch die Anwendung und Erfassung von qualitativen und quantitativen Messgrößen im Unternehmen.

Es folgt eine systematische Ausgestaltung von Szenarien der Entwicklungen im Bereich der Green Logistics für verschiedene Akteure und Rahmenbedingungen sowie einer Abschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Ableitung von Handlungsoptionen. Es folgt die Erarbeitung einer kommunizierbaren Green Logistics Strategie sowie die Erarbeitung und Umsetzung einer Kommunikationsstrategie. Die Green Logistics Strategie mündet in Leitlinien und Vorlagen zur internen Kommunikation sowie in einem Entwurf eines Leitfadens zur Gestaltung nachhaltiger Logistik. Die Kommunikationsziele werden detailliert und auf Basis der Szenarien und Ergebnisse zu einem Kommunikationskonzept weiterentwickelt. Die Kommunikationsstrategie umfasst eine detaillierte Öffentlichkeitsplanung.

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