[01.02.2007]
Ein einkaufsorientiertes Lieferantenmanagement in Form einer Einkaufspotenzialanalyse reicht zur Sicherung der Wettbewerbsposition in einem sich verschärfenden Wettbewerb nicht aus. Es ist um ein logistisch orientiertes Lieferantenmanagement zu ergänzen, in dessen Mittelpunkt die Analyse und Bewertung der logistischen Performance der Lieferanten sowie die Auswahl und Implementierung leistungsfähiger Logistikkonzepte steht. Erst die gemeinsame Anwendung beider Konzepte schafft die Voraussetzung für eine nachhaltige Wertschöpfung. Die Zielsetzung besteht in der Identifikation von einkaufsseitigen Potenzialen und der Sicherstellung einer optimalen Warenversorgung mittels leistungsfähiger Logistikkonzepte.
Gemeinsam mit einem erfolgreich wachsenden mittelständischen Unternehmen aus dem Anlagenbau hat das TCW Wege aufgezeigt, mit Hilfe derer die logistische Performance der Lieferanten signifikant verbessert wurde.
"Im Einkauf liegt der Gewinn" - eine oft zitierte Weisheit. Es stellt sich die Frage, ob auf zunehmend preissensiblen und schnelllebigen Märkten die alleinige Einkaufsorientierung ausreicht. Das einkaufsorientierte Lieferantenmanagement liefert mittels der Einkaufspotenzialanalyse wertvolle Hinweise einkaufsseitiger Potenzialquellen. Durch die materialgruppen- und lieferantenspezifische Analyse der Einkaufssituation und deren gesamthaften Visualisierung durch die Einordnung der Materialgruppen je Lieferanten in einem Beschaffungsgüter-Beschaffungsquellenportfolio lassen sich mittels Norm- und Einkaufsstrategien Potenziale identifizieren. Eine einkaufsseitige Optimierung bleibt ohne positive Auswirkungen auf die logistische Performance der Lieferanten. Aufbauend auf der Analyse der logistischen Performance der Lieferanten sind Defizite zu identifizieren. Zusätzlich sind aus den Erkenntnissen der Einkaufspotenzialanalyse material- und lieferantenspezifisch logistische Konzepte abzuleiten und Ansatzpunkte für die Optimierung deren Performance zu erarbeiten. Die Abschätzung der Wirkung der Logistikkonzepte auf die logistische Performance der Lieferanten schließt sich an.
Die Integration der Lieferanten in die Konzepterstellung unterstützt die erfolgreiche Implementierung der Konzepte. Neben der Eignung der Konzepte zur Verbesserung der logistischen Performance muss auch der Lieferant Willens und in der Lage sein, die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen. Sofern lieferantenseitig die Voraussetzungen erfüllt sind, sind gemeinsam Messpunkte und Messkriterien zu erarbeiten, mit Hilfe derer die Messung des Performanceniveaus erfolgt. Ebenso sind Maßnahmen zu definieren, die bei einer festgestellten Abweichung des tatsächlichen vom definierten Performanceniveau einzuleiten sind.
Die Vorgehensweise eröffnet neben der Möglichkeit der Verbesserung der Einkaufssituation auch die signifikante Verbesserung der Versorgungssicherheit des Unternehmens, ohne dass für das abnehmende Unternehmen zusätzliche Kosten entstehen. Die Sicherstellung der Materialversorgung der Produktion wird gewährleistet, was wiederum Grundvoraussetzung für die termingerechte Belieferung des Kunden mit dem Endprodukt ist. Die Vorgehensweise beeinflusst das betriebliche Ergebnis durch die Erhöhung des Umsatzes bei einer gleichzeitigen Kostenreduzierung positiv.