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Produktionsnetzwerke - Realisierung von Synergiepotentialen

[07.08.2007]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Produktionsnetzwerke bieten ein hohes Bündelungs- und Rationalisierungspotenzial. Standorte innerhalb eines Produktionsnetzwerkes bieten sich besonders für ein internes Benchmarking an.  In einem internen Benchmarking sind im Gegensatz zu externen Benchmarkingprojekten die Vorbehalte und Ängste äußerst gering. Die zwei untersuchten Standorte eines Konzerns produzieren vergleichbare Produkte. Sie greifen auf die gleichen Herstellverfahren und Produktionsschritte zurück. Allerdings beliefern sie unterschiedliche Regionen und Kundengruppen. Der Markt des betrachteten Konzerns zeichnet sich durch eine starke Fragmentierung und eine relativ hohe Kundenmacht aus. In den vergangenen Jahren ist dieser Markt durch den Import aus Niedriglohnländern wie Osteuropa und Asien unter einen erhöhten Preisdruck geraten. Getrieben durch den starken Kostendruck war es Ziel des Projektes, die Möglichkeiten einer teilweisen oder kompletten Verlagerung von Produktgruppen zwischen den Standorten zu evaluieren. Durch die Verlagerung von Produkte sollte die kostenoptimale Position für den Konzern erreicht werden.  Zusätzlich sollten im Rahmen des Benchmarks Einzeloptimierungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Die Branche der betrachteten Standorte  zeichnet sich durch ihre starke Wanderungstendenz nach Osteuropa aus. In den letzten Jahren sind durch die Abwanderung der Unternehmen mehrere tausend Arbeitsplätze in Deutschland verloren gegangen. Um dem Preiskampf entgegnen zu können, ist es für deutsche Standorte eines Netzwerkes überlebenswichtig, sich kostenoptimal auf dem Markt zu positionieren und die Vorteile eines Produktionsnetzwerkes insgesamt zu nutzen.

Ziel des Projektes war es durch ein internes Benchmarking die Vor- und Nachteile der beiden Standorte aufzuzeigen, eine mögliche Verlagerung des Produktspektrums zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Kostenposition abzuleiten. Schwerpunkte der Analysen bezogen sich auf die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, auf die Produktion, auf die Produkte und deren Vergleichbarkeit, auf die Organisation, auf den Transport und die Logistik, auf die Möglichkeit einer einheitlichen Auftragsabwicklung und schließlich auf die Rahmenbedingungen des Marktes.

Durch die Analysen konnte eine Entscheidungsgrundlage hinsichtlich einer Komplettverlagerung oder einer Teilverlagerung geliefert werden. Auf Grund der unterschiedlichen Kundenstrukturen und Absatzregionen steigen bei der Verlagerung der Produktion oder Teile der Produktion die Logistikkosten. Die steigenden Kosten können durch die Skaleneffekte nicht aufgewogen werden. Zudem ist auf Grund der unterschiedlichen Kundengruppen und der unterschiedlichen Produkte bei einer Variantenreduktion mit der Abwanderung der Kunden zu rechnen. Im Gegenzug ist bei der Verlagerung der Produkte ohne Variantenreduktion ein unüberschaubarer Komplexitätsanstieg zu erwarten. Auf Basis der Analysen konnte die endgültige Empfehlung gegeben werden, dass eine Zusammenlegung der Produkte an einem Standort so derzeit nicht möglich ist. Allerdings konnten bei dem internen Benchmarking erhebliche Verbesserungspotenziale ermittelt werden. Das Benchmarking zeigte Optimierungspotenziale in der Wertschöpfungskette auf. Durch eine beschaffungsseitige Integration von Wertschöpfungsstufen und optimierten Produktionsprozessen konnte ein Potenzial von über 2 Mio. EUR ausgewiesen werden.

Literatur

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