[28.01.2016]
Die Ausgangssituation des Unternehmens war durch eine unzureichende Berücksichtigung und Abbildung der Kundenanforderungen im Supply Chain Management gekennzeichnet. Dies führte zu erheblichen Flexibilitäts- und Zeitproblemen aufgrund langer Informationswege. Hierfür verantwortlich war in erster Linie die zentrale Ausrichtung der Organisationsstruktur des Supply Chain Management, welche die Verfolgung des Kundenwunsches entlang der Wertschöpfungskette erschwerte. Auch erfolgte keine durchgängige Bearbeitung des Kundenauftrages unter einheitlicher Prozessverantwortung, sodass die Kommunikation und die Interaktionen zwischen Unternehmen und Kundenseite beeinträchtigt wurden. Die vom Markt gegebenen Kundeninformationen wurden innerhalb des Supply Chain Managements unzureichend koordiniert und abgestimmt. Daraus ergaben sich Defizite bezüglich der effizienten Allokation der betrieblichen Ressourcen zur Erzeugung von höchstmöglichem Kundennutzen und zur Sicherstellung dauerhafter Kundenzufriedenheit.
Die Durchführung der Ist-Analyse der vorhandenen Prozesse im Supply Chain Management basierte auf Workshops und kontinuierlicher Projektarbeit. Hierbei wurden sowohl die internen wie auch die externen Anforderungen an die Prozesse definiert und bewertet. Die Schnittstellen, die Verkettungen und die Abhängigkeiten der Prozessstrukturen untereinander wurden detailliert untersucht. Daneben wurden die Verantwortlichkeiten sowie vor- und nachgelagerte Prozesseinheiten erfasst. Die Berücksichtigung von Prozesskennzahlen wie Durchlaufzeiten oder Qualitätskennzahlen vervollständigte die realistische und detailgetreue Abbildung der bestehenden Organisation. Die Analyse lieferte Defizite und Schwachstellen der bestehenden Organisationsform unter Berücksichtigung der gestellten Kundenanforderungen.
Auf Basis der analysierten Ist-Situation im Supply Chain Management wurden Soll-Prozesse erarbeitet, welche die formulierten Anforderungen aus der Projektzielsetzung erfüllten. Die Soll-Prozesse waren die Grundlage zur Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs für die Reorganisation. Der Maßnahmenkatalog stellte eine schnelle, nachhaltige und vor allem kontrollierbare Umsetzung der erarbeiteten Reorganisationsmaßnahmen sicher. Neben der Formulierung von Maßnahmen für die Reorganisation stand die Entwicklung von adäquaten Steuerungsinstrumenten für das Controlling der neu definierten Prozessstrukturen im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Abarbeitung der Arbeitspakete mündete in die Neuausrichtung der organisatorischen Strukturen. Die Arbeitsinhalte, Verantwortlichkeiten, Schnittstellen und Kenngrößen für die Supply-Chain-Management-Organisation wurden zusammengeführt und abschließend in einem Organisationsmodell konsolidiert. Die Überprüfung der gefundenen Organisationsgestaltung im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Erfüllungsgrad der festgelegten Anforderungskriterien erfolgte mittels eines branchenweiten Benchmarkings und der Ableitung von Best-Practice-Ansätzen aus vergleichbaren Projektrealisationen.
Durch die organisatorische Restrukturierung im Supply Chain Management konnte die Flexibilität und Adaptivität des Unternehmens an die volatilen Rahmenbedingungen der Märkte angepasst werden. Nicht zuletzt führte die optimierte Zeit-, Qualitäts-, und Kostenorientierung der Supply-Chain-Management-Organisation zur Stärkung der Profitabilität und Wettbewerbsstärke des Unternehmens. Signifikante Durchlaufzeitreduzierungen von 15%, sowie eine Produktivitätssteigerung von 2% durch Vermeidung von Rückkopplungen und Fehlern konnten bereits nach benötigter Projektlaufzeit erreicht werden.