[01.04.2020]
Charakteristisches Merkmal der Anlaufphase ist die durch eine Vielzahl von Schnittstellen geprägte, organisatorische Komplexität. Konkret müssen zur Bewältigung des komplexen Prozesses vor allem:
Bisherige Erfahrungswerte zeigen, dass es keinen Königsweg gibt. Aber auch neue Technologien, wie etwa der digitale Zwilling, schaffen ganz neue Voraussetzungen, um schneller den gewünschten Output in der gewünschten Qualität zu erreichen. Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild eines materiellen Objekts oder Prozesses. Mit diesen virtuellen Modellen lassen sich alle möglichen Szenarien auch im Anlauf durchspielen. Das Anwendungsspektrum ist unbegrenzt, solange sich das dynamische System durch mathematische Bedingungen ausdrücken lässt und das geht praktisch immer.
„Bekannt aus der Produktentwicklung, können digitale Modelle die Anlaufzeit deutlich verkürzen.“
Darin werden die sinnvollen Szenarien überprüft und teure Anlaufprobleme vermieden. In einem frühen Status des Entwicklungsprozesses kann virtuell die Baubarkeit und die Produktion von Baugruppen und Produkten geprüft werden, ohne physische Bauteile vorliegen zu haben. Digitale Zwillinge der realen Welt werden in Zukunft den gesamten Produktlebenszyklus durchdringen. Wenn komplexe Systeme aufgrund tausender Einflussfaktoren nicht mehr allein durch scharfes Hinsehen geprüft werden können, muss simuliert werden.
Im Rahmen einer Vielzahl von Projekten im Anlaufmanagement wurde vom TCW ein erprobter Instrumentenbaukasten erarbeitet, der eine systematische und zielgerichtete Gestaltung der Anlaufphasen ermöglicht.
Zur Absicherung der Material- und Informationsflüsse stehen Methoden der proaktiven Prozessplanung, der analytischen Problemerkennung sowie der laufenden Prozesssteuerung in Form von Gateway-Handbüchern, Schnittstellenanalysen und Reifegradbewertungen zur Verfügung.