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Schutz vor Produktnachahmungen systematisch gestalten

[05.02.2010]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
Der Schutz vor Produktpiraterie und unerwünschten Nachahmungen wird für Unternehmen aller Branchen immer wichtiger. Es müssen dringend systematische Abwehrmaßnahmen erarbeitet werden, um wertvolles Know-how des Unternehmens zu schützen. Das TCW unterstützt bei der Ausarbeitung eines wirksamen Schutzsystems.

Die Schäden durch Produktpiraterie werden auf knapp 400 Milliarden Euro jährlich geschätzt, sodass spektakuläre Meldungen über aktuelle Fälle mittlerweile fast alltäglich geworden sind. Neben den klassischen Opfern im Konsumgüterbereich wächst die Bedrohung vor allem im Anlagen- und Maschinenbau. Gleichzeitig steigt der Handlungsdruck bei betroffenen Unternehmen, sich der Herausforderung durch Nachahmer zu stellen.

Mehr oder weniger freiwillig übertragen deutsche Exporteure immer wieder sensibles Know-how nach Fernost. Durch Local-Content Vorschriften der Schwellenländer gelangt wertvolles Wissen ins Ausland. Die Unternehmen stehen vor einem Dilemma – einerseits locken attraktive und wichtige Geschäfte, andererseits droht die Gefahr, dass Wissen unerwünscht weitergegeben und Produkte imitiert werden. Die direkten Folgen der Produktpiraterien sind erheblich, fast jedes dritte Unternehmen beziffert die jährlichen Schäden auf mehr als 5 % des Umsatzes. Weitere Folgen für Unternehmen sind Imagesverlust, Schwächung der Marke und ein sinkendes Preisniveau sowie die Gefahr einer Produkthaftung für Piraterieware.

Die Bekämpfung der Produktpiraterie allein mit juristischen Mitteln reicht nicht aus, weil sie ihre Wirkung erst nach dem Eintreten eines Schadens voll entfalten und Schutzrechte in den Ursprungs- oder Umschlagsländern von Piraterieware oftmals schwer durchzusetzen sind. Darüber hinaus sind Know-how-Abflüsse nicht reversibel – Wissensvorsprünge sind in jedem Fall unwiederbringlich verloren. Daher ist eine ganzheitliche Gestaltung des Schutzsystems erforderlich, die auf die gesamte Wertschöpfungskette ausgeweitet wird und als gemeinsame, interdisziplinäre Aufgabe aller Funktionen in Unternehmen verstanden werden muss.


Neben dem Schutz der Produkte bildet die Ausgestaltung des Know-how-Schutzes eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Schutzkonzept. Sie umfasst unter anderem Fragen des internen und externen Umgangs mit Informationen, beispielsweise Zugriffs- und Zutrittsberechtigungen, Kommunikationspolitik, Sensibilisierung der Mitarbeiter, Verschwiegenheitserklärungen, Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen und Kunden. Grundlage für die Gestaltung eines Schutzsystems ist eine genaue Analyse der aktuellen Aufgabenverteilung beim Kampf gegen Produktpiraterie. Dabei zeigt sich häufig, dass die Verantwortlichkeiten auf zahlreiche Abteilungen verteilt oder sogar überhaupt nicht zugeordnet sind. Es erfolgt eine Beurteilung der aktuellen Bedrohungslage. Die eingesetzten Methoden zum Schutz vor Produktpiraterie sowie die vorhandenen Maßnahmen zum Know-how-Schutz werden untersucht und produkt- und bereichspezifischer Handlungsbedarf abgeleitet. Abschließend werden spezifische Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzniveaus erarbeitet und implementiert und Maßnahmen zur Erfolgskontrolle festgelegt.

Auf diese Weise wird ein umfassendes Schutzsystem erarbeitet, welches technische Schutzvorkehrungen, Originalitäts- und Unikatkennzeichungen der Produkte sowie Maßnahmen zum internen und externen Know-how-Schutz beinhaltet. Der funktionsübergreifende Ansatz ermöglicht die Verbesserung und Ergänzung vorhandener Einzelmaßnahmen und unterstützt die effiziente Implementierung der Schutzsystems im Unternehmen. Die erreichbaren Potenziale ergeben sich zum einen direkt durch die Vermeidung von Piraterieware und damit durch den Erhalt des Umsatzes,.zum anderen sind indirekte Effekte von hoher Bedeutung, vor allem die Stärkung des Unternehmensimages durch das aktive Vorgehen gegen Produktpiraterie und die damit verbundene Abschreckung möglicher Nachahmer.

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