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Stärkung der Widerstandsfähigkeit: Die Bedeutung resilienter Netzwerke für Lieferketten

[08.01.2025]

Foto: www.istockphoto.com

Die aktuellen Herausforderungen, denen Logistiknetzwerke und Lieferketten gegenüberstehen, verdeutlichen die essenzielle Rolle der Resilienz. Oft erkennen wir ihren Wert erst, wenn diese Netzwerke unterbrochen sind. Doch starke Netzwerke sind kein Selbstläufer – sie müssen aktiv aufgebaut, gepflegt und weiterentwickelt werden. Besonders in Zeiten wie diesen ist es entscheidend, sie zu schützen. Hierfür hat das TCW zusammen mit einem Kunden die Lieferketten diversifiziert und Lieferketten verkürzt um die Komplexität zu minimieren und sie resilienter machen.

Die aktuelle Lage: Engpässe bei Neuwagenproduktion

Die Frühlingszeit markiert traditionell die Hochsaison für Neuwagenkäufe. Doch in diesem Frühling müssen einige Kunden Geduld aufbringen. Einige Hersteller in Europa leiden unter Engpässen bei schweren Batteriezellen an ihren Fertigungslinien. Der Grund dafür liegt rund 5.000 Kilometer entfernt, in der Straße von Hormus im Roten Meer. Terroristische Angriffe auf Frachtschiffe haben Reedereien dazu veranlasst, Schwierigkeiten bei der Beförderung von Frachtschiffen über diese Route zu melden. Zahlreiche Containerschiffe liegen vor den Küsten von Thailand und Indonesien fest. Die Situation hat direkte Auswirkungen auf die Lieferketten, da Einbaufertige Antriebsbatterien für E-Autos unter Hochspannung stehen und schwer umzuladen sind. Die Frachtraten für Seecontainer zwischen China und Mitteleuropa haben sich innerhalb weniger Wochen verdreifacht.

Globale Krisen und ihre Auswirkungen auf Lieferketten

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass selbst regionale Krisen unmittelbare Auswirkungen auf globale Lieferketten haben können. Ein Corona-Lockdown führt zu Grenzschließungen, ein Angriffskrieg mitten in Europa zu einer Energiekrise. Ein terroristischer Angriff auf Israel wirkt sich direkt auf die Seehandelsrouten zwischen Asien und Europa aus. In einer arbeitsteiligen Exportwirtschaft ist ein starkes und bewegliches Rückgrat, wie resilienten Lieferketten, unerlässlich. Doch diese Widerstandsfähigkeit ist kein Selbstläufer – sie muss aufgebaut, gepflegt und verteidigt werden.

Maßnahmen für eine resilientere Zukunft

  1. Starke Netzwerke als Erfolgsgaranten: In einer global vernetzten Welt sind auch Krisen und Konflikte vernetzt. Starre Strukturen öffnen einer Grundhaltung Tür und Tor, die Veränderungen eher als Bedrohung ansieht. Doch Veränderungen sind unvermeidlich und bieten Chancen für Neues.
  2. Schilfrohr statt Eiche: Erfolgreiche Netzwerke sind resiliente Netzwerke: Resilienz entsteht durch Redundanzen. Die Diversifizierung von Liefer- und Transportbeziehungen hilft, robuste und stabile Liefer- und Versorgungsketten aufzubauen.
  3. Schaffen von Puffern und Multisourcing: Unternehmen setzen vermehrt auf "Just-in-Case"-Strategien, um Material und Produktionsmittel für aktuelle Auftragslagen bereitzuhalten. Multisourcing aus verschiedenen Quellen und Regionen bietet Unabhängigkeit und Stabilität.
  4. Standardisierung von Produkten und Prozessen: Standardisierung hilft, die Komplexität von Lieferketten zu reduzieren. Gemeinsame Plattformen und Standards fördern die Kommunikation und erleichtern die Zusammenarbeit

Vorgehensweise im Projekt

TCW beginnt mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Lieferkettenstruktur des Kunden. Dabei werden die bestehenden Lieferanten, Transportwege, Lagerstandorte und Prozesse untersucht, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Dies beinhaltet auch eine Bewertung der aktuellen digitalen Infrastruktur des Kunden und seiner Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Basierend auf der Analyse werden potenzielle Risiken und Engpässe in den Lieferketten des Kunden identifiziert. Dies kann Engpässe bei Schlüsselkomponenten, Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder unzureichende Redundanz in den Prozessen umfassen.

Gemeinsam mit dem Unternehmen erarbeitet das TCW einem maßgeschneiderten Resilienzplan, der darauf abzielt, die identifizierten Risiken zu mindern. Dies kann die Diversifizierung der Lieferanten, die Einrichtung alternativer Transportrouten oder die Optimierung von Lagerbeständen umfassen. Basierend auf dem Resilienzplan unterstützt TCW bei der Implementierung von redundanten Strukturen und der Diversifizierung der Lieferketten. TCW unterstützt den Kunden dabei, alternative Lieferanten zu identifizieren und zu integrieren, um das Risiko von Lieferengpässen zu minimieren. Dies könnte bedeuten, Lieferanten in verschiedenen geografischen Regionen oder mit unterschiedlichen Produktionskapazitäten einzubinden. Des Weiteren wird eine Stärkung der digitalen Infrastruktur. Dies umfasst die Implementierung von Technologien wie IoT-Sensoren zur Echtzeitüberwachung von Warenbewegungen, Big Data-Analyse zur Identifizierung von Trends und Risiken sowie Blockchain zur Sicherung von Transaktionsdaten. Eine robuste digitale Infrastruktur ermöglicht es dem Kunden, schnell auf Veränderungen zu reagieren und Risiken proaktiv zu managen. Zur Stärkung der Resilienz legt das TCW großen Wert auf die Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs innerhalb des Unternehmens des Kunden sowie mit externen Partnern. Dies beinhaltet Schulungen, Workshops und die Einführung von Kollaborationstools, um die Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren in der Lieferkette zu verbessern. Nach der Implementierung überwacht TCW kontinuierlich die Leistung der Lieferketten des Kunden und führt regelmäßige Bewertungen durch, um sicherzustellen, dass sie weiterhin robust und widerstandsfähig bleiben. Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen, um auf sich ändernde Bedingungen oder neue Risiken zu reagieren. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise trägt TCW dazu bei, die Resilienz der Lieferketten des Kunden langfristig zu verbessern und ihn besser gegen zukünftige Störungen zu wappnen.

Fazit

Insgesamt verdeutlichen diese Entwicklungen die Bedeutung resilienter Netzwerke für die Stabilität und Effizienz von Lieferketten und Logistiknetzwerken. Durch die Schaffung flexibler und anpassungsfähiger Strukturen können Unternehmen besser auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren und ihre Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten stärken. Gerne unterstützt auch Sie das TCW bei der Diversifizierung und Verkürzung Ihrer Lieferketten.

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