[13.10.2008]
Welche Projekte wurden im Unternehmen bislang durchgeführt? Welche Bereiche waren davon betroffen? Welche Bereiche waren ausgenommen und warum? Für die Planung von neuen Projekten ist es für Unternehmen im Allgemeinen hilfreich, bisher durchgeführte und laufende Projekte topographisch auf einer Projektlandkarte aufzutragen. Das versetzt das Unternehmen in die Lage, einen Überblick über die Projekte zu bekommen und neue Projekte effektiver und zielführender zu planen.
Im Allgemeinen ist "Einordnen des Projektes auf der Projektlandkarte" kein typischer Punkt auf der Checkliste eines Projektes oder gar ein Meilenstein im Projektablauf. Es wäre jedoch empfehlenswert.Bei größeren Unternehmen mit vielen verschiedenen Projekten in verschiedenen Bereichen ist es ansonsten möglich, dass die Übersicht über die durchgeführten Projekte verloren geht oder redundante Projekte durchgeführt werden.
Das TCW unterstützte ein international tätiges Großunternehmen bei der Erstellung und systematischen Einordnung der durchgeführten Projekte der letzten fünf bis zehn Jahre in eine Projektlandschaft. Diese Topographie sollte die notwendige Transparenz für eine Entscheidungsgrundlage schaffen, welche Projekte in Zukunft für welche Bereiche des Unternehmens angeschoben werden sollen.
Zur Erstellung der Projektlandschaft wurden mehrere Workshops im Unternehmen mit den verschiedenen Bereichen gemeinsam durchgeführt. Da die Optimierung der Prozesse sich stark an der Supply Chain orientierte, wurde für die Topographie der Projektlandschaft das SCOR-Modell verwendet. Die Projekte wurden entsprechend den Kategorien "Source", "Make", "Deliver", "Plan" oder "Bereichsübergreifend" eingeordnet.
Folgende Merkmale eines Projektes wurden erfasst:
Noch in den Workshops wurden "Projekt-Lücken" diskutiert. Ob wesentliche Projekte in den angrenzenden Bereichen auch in dem Bereich durchgeführt werden sollten, in dem die Lücke bestand und welche Auswirkungen das auf den gesamten Prozess hat. Dabei wurde umfassend über alle durchgeführten Projekte informiert, allen Beteiligten ein Überblick verschafft und für die Wirkung der Projekte sensibilisiert, welche Projekte eine gewisse Redundanz hatten oder noch durchgeführt werden sollten.
Als nächster Schritt wurde die zentrale Projektverantwortung der Geschäftsleitung unterstellt. Dadurch wird es möglich, die Ergebnisse der Projekte besser auszuwerten und in die Projektlandschaft einzuordnen. Diese Topographie wird dazu führen, dass in Zukunft weniger Projekte durchgeführt werden. Diese wenigen Projekte sind dafür umso effektiver, zielführender und schonen so Ressourcen und Kosten.