[13.07.2021]
Kontinuierliche Innovation ist eine wesentliche Säule für den nachhaltigen Unternehmenserfolg, insbesondere in einem turbulenten Wettbewerbsumfeld. Ein guter Kontakt des Vertriebs zu seinen Kunden, hochqualifizierte Entwickler und regelmäßige Marktstudien allein reichen nicht mehr aus, um schnell und kundenorientiert innovative Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Warum nicht die Zielgruppe mit an Bord holen und in den Innovationsprozess einbinden? Hier greift der erprobte Ansatz von TCW.
Dass neue Produkte und Dienstleistungen die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, ist leider kein Einzelfall. Klassischerweise reagieren Unternehmen auf gefloppte Marktneueinführungen mit einem Ausbau von Business Intelligence. Es werden Marktstudien in Auftrag gegeben, Insellösungen wie die Befragungen von Experten oder Hackathons durchgeführt und der Druck auf die anstehenden Neuerungen erhöht. Warum nicht den potenziellen Kunden in die Entwicklung mit einbeziehen? Kunden verfügen über immer mehr Know-how, sind kritischer und verlangen nach Lösungen, die sich sofort einsetzen lassen. Innovationen, die genau diese Bedürfnisse befriedigen, können abgeschottete F&E-Abteilungen kaum bieten. Aufbauend darauf hat TCW einen Ansatz entwickelt, um den methodischen Einsatz von User-Innovation und Co-Creation in kleinen und großen Unternehmen zu ermöglichen. Für Umsatzwachstum sind wesentlich geringere Aufwendungen notwendig, auch weil auf der bereits bestehenden Kundenbasis aufgebaut werden kann. In der Praxis konnte der TCW-Ansatz bereits mehrfach in verschiedenen Branchen erfolgreich eingesetzt werden. Das Ergebnis ist stets eine verbesserte Kundenorientierung und eine bessere Marktabschöpfung durch kundengerechte Produkte und Services mit mehrpreisfähigen technischen Merkmalen.
Startups machen es vor: Sie nutzen die Gemeinschaft für ihre Finanzierung und gewinnen gleichzeitig die ersten Kunden. Für den Innovationsprozess heißt das, dass aus reinen Konsumenten Prosumenten werden, die nicht nur eine Lösung für ihr Problem konsumieren, sondern sich aktiv an der Gestaltung dieser Lösung beteiligen. Damit die Öffnung des Innovationsprozesses das volle Potenzial entfalten kann, sind folgende Voraussetzungen zu schaffen:
Diese Aspekte sind während des Innovationsprozesses regelmäßig und systematisch zu überprüfen, so dass ein schnelles Gegensteuern hin zur eigentlichen Fragestellung möglich ist. Der TCW-Ansatz hat hierzu Handlungsempfehlungen und Checklisten entwickelt. Das kreative Potenzial der Crowd ist zwar wesentlich höher als bei einer begrenzten Anzahl an Mitarbeitern. Jedoch können die Diskussionsergebnisse der Crowd lediglich die Grundlage für kundengerichtete Lösungen sein. Die Entwicklung hin zu marktfähigen Produkten und Dienstleistungen sowie der hierfür notwendigen Prozesse erfolgt durch interne Spezialisten. Der Transfer in die Entwicklungsabteilung wird durch TCW moderiert.
Es zeigt sich, dass das, was sich so einfach und trivial anhört, sehr komplex ist. Bei einem Kunden aus der Stahlindustrie beispielsweise zeigte sich, wie wichtig es ist, dass die Fragestellung präzise formuliert wird und welche entscheidende Rolle die Moderation der Diskussion einnimmt. Hierbei konnte TCW durch Richtlinien bei der Erarbeitung der Fragestellung und Schulung der Moderatoren zu validen Ergebnissen beitragen. So konnten die in der Community diskutierten Lösungsansätze auch mit dem Werkstoff Stahl realisiert werden.
In einem Unternehmen der Automobilindustrie konnte TCW aufdecken, dass es weltweit an drei verschiedenen Standorten Zentren für Crowd-Innovationen gab, die jeweils nichts voneinander wussten. Jedes nahm für sich in Anspruch, das einzige Zentrum des Konzerns zu sein. Ähnliches hat TCW auch bei einem Werkzeughersteller vorgefunden, bei dem jede Abteilung eigene Projekte zum Austausch mit Externen verfolgt. Die Schnittmenge der angesprochenen Experten und Zielgruppen lag bei 67 Prozent, der Beteiligungsgrad aber im einstelligen Prozentbereich. Damit die Innovationskraft durch die Integration Externer kapitalarm erhöht werden kann, wurden diese Einzelprojekte gemeinsam mit TCW in ein ganzheitliches Innovationssystem überführt. Mit den identifizierten Erfolgsfaktoren hat sich der Ansatz von TCW in der unternehmerischen Praxis bewährt und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Jeder Schritt wird hierbei an die individuelle Situation des Unternehmens angepasst.
Die Optimierung und Einführung eines Crowd-basierten Innovationsmanagements erfolgt in sieben Phasen.
Über alle Phasen hinweg arbeitet TCW eng mit Experten aus Entwicklung, Vertrieb, Marketing und der Strategieabteilung zusammen. Durch Training on the Job, Workshops und spezielle Schulungsveranstaltungen wird sichergestellt, dass innerhalb des entwickelten Innovationssystems kontinuierlich neue Fragestellungen mit der Schwarmintelligenz der externen Beteiligten mit teilweise unkonventionellen Ansätzen gelöst werden.
Beim Crowd-basierten Innovationsmanagement geht es nicht nur darum, neue Ideen zu generieren. Vielmehr gelingt es durch eine frühe Einbindung einer breiten Öffentlichkeit Fehlentwicklungen zu vermeiden, eine Vielzahl von hochwertigen Ideen, die auch konkrete Kundenanforderung erfüllen, also auch eine Mehrpreisfähigkeit ermöglichen schnell zu erzeugen und zeitnah die Marktakzeptanz zu bewerten. Durch die Implementierung eines ganzheitlichen, Crowd-basierten Innovationsmanagements konnte die Time-to-Market um 45 Prozent reduziert werden - bei gleichzeitiger Erhöhung der Erfolgsquote um 60 Prozent. Der Einsatz von Spielifizierung im Crowd-basierten Innovationsprozess sorgt dafür, dass die entwickelten Produkte und Services durchschnittlich 15-20 Prozent teurer verkauft werden können. Das vor allem deshalb, weil sie Pain Points der Kunden lösen.
Zudem können die begrenzten internen Ressourcen effizienter eingesetzt werden. So konnten beispielweise bei einem Anlagenhersteller innerhalb von drei Monaten über 15 verschiedene Initiativen gestartet werden, die zu einer Erweiterung der Angebotspalette geführt haben. Stellt man die Crowd-basierte Leistung dem früheren Output gegenüber, so konnten – unter Berücksichtigung der zusätzlichen Ausgaben – Entwicklungskosten im einstelligen Millionenbereich vermieden werden. Erfreulich ist auch, dass durch die Integration in den Entwicklungsprozess die Kundenfluktuation um die Hälfte reduziert werden, bei gleichzeitiger Verbreiterung des Kundenportfolios um über 11.000 Neukunden.