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Wachsende Bedeutung der Instandhaltung führt zu Prozessoptimierung

[24.11.2003]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
In Zeiten intensiven Wettbewerbs und stagnierenden Märkten müssen von den Unternehmen alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung genutzt werden. Darüber hinaus birgt die wachsende Komplexität von Anlagen, Systemen sowie der IT-Unterstützung weitere Gefahren und zu bewältigende Probleme. Drittens gibt es in der Instandhaltung ebenso wie in anderen Fachbereichen permanente Verbesserungen, neue Konzepte sowie Weiterentwicklungen in technologischer wie auch informationstechnischer Hinsicht. Alle diese Gründe führen dazu, dass es auch in der Instandhaltung mehr und mehr zu einer Spezialisierung durch die Unternehmen kommt oder die Leistungen an externe, reine Instandhaltungsdienstleister vergeben werden. Im Rahmen dieser Fallstudie soll nun die Cegelec AT, die u.a. letzteres Geschäftsmodell anwendet, betrachtet werden.

Ausgangssituation

Während der über 120jährigen Geschichte des Unternehmens Cegelec hat nicht nur dieses selbst vielerlei Veränderungen erfahren, sondern auch und gerade die Geschäftsmodelle in der Industrie, die Produktionsverfahren und –anlagen, die Informationsverarbeitung und vieles mehr haben sich dramatisch verändert. Neben dem Aufbau der unterschiedlichsten Geschäftsfelder wurde auf diese Entwicklungen u.a. auch mit der Einrichtung des Bereichs „Solutions & Services" reagiert, welcher die hier betrachteten Instandhaltungsleistungen übernimmt. Cegelec tritt im Markt als externer Instandhalter auf und ist dabei auf die Bereiche Elektrische Energie, Anlagenbau und Automatisierung (inkl. Gebäudeautomatisierung), Infrastrukturausrüstungen, Information und Kommunikation sowie Mechanik und Mechatronics fokussiert. Cegelec bietet in diesen Feldern jedoch nicht nur die reine Instandhaltungsleistung an, sondern verfügt ebenfalls über Kompetenzen im Bereich Sensoren, Netzwerke u.ä. die den Kunden im Rahmen eines Gesamtpakets zur Verfügung gestellt werden.

Vorgehensweise

Cegelec betreibt derzeit mit verschiedenen Partnern aus Theorie und Praxis (u.a. auch der TU München) ein europäisches Forschungsprojekt (http://www.proteus-iteaproject.com). In dessen Rahmen wird eine generische Internet-Plattform zur Integration der unterschiedlichen IT-Support- und Informationssysteme im Instandhaltungsmanagement entwickelt. Darüber hinaus wird es jedoch im Rahmen der Einführung einer solchen Plattform möglich sein, nachhaltige Verbesserungen in den Prozessen des Instandhaltungsmanagements zu realisieren, da diese im Rahmen der Integration der Plattform zu analysieren und teilweise neu auszurichten sind.

Grundlage jeder Prozessgestaltung ist die Analyse der bestehenden Prozesse. Diese beziehen sich im Rahmen des Instandhaltungsmanagements nicht nur auf die eigentlichen Kernleistungen der Instandhaltung, sondern ebenfalls auf Randprozesse wie Auftragserstellung, Materialdisposition, etc. Eine detaillierte Analyse der Prozesse erfolgt anhand von standardisierten Formblättern, welche nicht nur über den jeweiligen Prozessschritt, sondern ebenfalls über Beteiligte, angebundene Schnittstellen, Datenformate u.ä. Auskunft geben. Zwei zentrale Analysefelder bilden nun das Verhältnis Durchlaufzeit zur Bearbeitungszeit sowie das Verhältnis zwischen wertschöpfenden und nicht-wertschöpfenden Prozessen. Beide unterstützen die Identifikation von Blindleistungs- und Verschwendungsprozessen, die es im Rahmen der Prozessoptimierung zu eliminieren gilt.

Eine solche Prozessanalyse und –optimierung kann natürlich auch jederzeit ohne das oben erwähnte Forschungsprojekt initiiert werden, jedoch zeigt die praktische Erfahrung, dass es solche Initiativen zu nutzen gilt um zum einen ein breites Verständnis innerhalb der Belegschaft für evtl. Mehraufwendungen zu schaffen und so zum zweiten eine an anderer Stelle geschaffene Change-Mentalität in ihrer gesamten Dynamik nutzen zu können. Somit bilden solche externen Projekte nicht nur nach deren Abschluss einen Ausgangspunkt zur Initiierung von Folgeprojekten, sondern sie wirken auch auf die Motivation der Mitarbeiter, die Unternehmenskultur und die Veränderungsbereitschaft im Unternehmen ein und agieren in diesem Sinne als eine Art Katalysator für weitere Problemstellungen und Lösungsansätze.

Literatur zum Thema

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