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Wettbewerbsanalyse zur Beurteilung zukünftiger F&E-Investitionen

[08.07.2012]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Im Anlagen- und Maschinenbau nehmen die vorgehaltenen F&E-Kapazitäten und Fähigkeiten eine zunehmend bedeutende Rolle ein. Potentielle Kunden vergleichen die angebotenen Maschinen und Anlagen auch auf Basis der Möglichkeiten des Anbieters die Anlagen in eigenen F&E-Einrichtungen zu testen. Die Einordnung des Unternehmens hinsichtlich dieser Faktoren, respektive der direkten Konkurrenten, ist daher sinnvoll, um eventuelle Defizite und den Inves­titions­bedarf zu identifizieren.

Wettbewerbsanalyse zur Ableitung zukünftiger F&E-Investitionen

Innerhalb eines weltweit agierenden Konzerns wurde festgestellt, dass die direkten Kon­kur­renz­unternehmen relativ betrachtet wesentlich mehr Aufwand in deren Validierungs- und Simulations­kapazitäten investieren. Diese Vorrichtungen dienen der Erprobung von neuen technischen Ent­wicklungs­projekten und werden vermehrt auch von den Kunden gefordert. Die Qualität und Quantität der Testvorrichtungen in dieser Branche können somit kaufentscheidend wirken und bieten die Möglichkeit zum Aufbau von Wettbewerbsvorteilen. Eine detaillierte Analyse zur Betrachtung der Unterschiede hin­sichtlich der Kapazitäten und Fähigkeiten. Darauf aufbauend wurde die Ableitung der Investitionsbedarfe als Ziel des Beratungsprojekts festgelegt.

Die Wettbewerbsanalyse umfasste 4 Module:

  • Erarbeitung eines Kriterienkatalogs
  • Analyse und Recherche der Primär- und Sekundärliteratur
  • Experteninterviews und Audits
  • Identifikation von Potenzialen und Optimierungshebel

Erarbeitung eines Kriterienkatalogs

Im Vorfeld des Projektes wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, in dem die einzelnen Aspekte der Wettbewerbsanalyse definiert wurden. Zunächst wurde der Kriterienkatalog in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Kunden­unternehmens erstellt. Die Erarbeitung des Kriterienkatalogs stellte einen rollierenden Prozess dar, da dieser kontinuierlich in Abhängigkeit von neuen Informationen und Erkenntnissen angepasst wurde. Die Kriterien gliederten sich in generelle sowie finanzielle Informationsaspekte und bein­halteten auch Untersuchungspositionen bezüglich der technischen Fähigkeiten und der quantitativen Kapazitäten. In den generellen Kriterien wurden Informationen beispielsweise über die Lage, das Baujahr, die Ausbauzyklen und den Betreiber festgehalten. Die finanziellen Kennzahlen umfassten unter anderem die Investitionssummen und die operativen Kosten. Welche Simulationsarten durch­geführt werden konnten, wurde in der Rubrik technische Fähigkeiten dokumentiert. Die Kriterien zu den Kapazitäten bezogen sich auf die Anzahl an Maschinen- und Teiletests, die über einen gewissen Zeitraum durchführbar waren.

Analyse und Recherche der Primär- und Sekundärliteratur

Bereits im Vorfeld der Erarbeitung des Kriterienkatalogs wurde eine erste Recherche der Primär- und Sekundärliteratur durchgeführt. Diese wurde nach der ersten Version des Kriterienkatalogs auf die spezifischen Informationsbedarfe fokussiert. Die Analyse der Primärliteratur bezog sich auf wissen­schaftliche Veröffentlichungen hinsichtlich der Simulationsmethoden und -theorien. Damit sollten veraltete State-of-the-Art- und zukünftige Methoden anhand deren Eigenschaften und Ausprägungen differenziert und charakterisiert werden. Zudem sollten in diesen Publikationen Angaben zu den Simulationseinrichtungen – in Form von Fallbeispielen – recherchiert werden. In der Analyse der Sekundärliteratur wurden aktuelle Artikel aus Fachzeitschriften und -magazine sowie das Internet detailliert analysiert. In diesen konnten nähere Informationen über technische Einzelheiten der Testanlagen von Konkurrenzunternehmen im In- und Ausland ausfindig gemacht werden. Im Zuge der Recherchetätigkeiten wurden die zu untersuchenden Kriterien angepasst.

Experteninterviews und Audits

Die Analyseergebnisse aus der Primär- und Sekundärliteraturrecherche waren die Basis für die Durchführung von Interviews mit Experten aus der Industrie und von Anlagenaudits. Dabei wurden sowohl interne als auch externe Ansprechpartner mit fundiertem Wissen über Simulationsanlagen ausgewählt. Hinsichtlich der Auswahl der Interviewpartner wurde ein weiterer Fokus auf Personen, die über detailliertes Wissen der Konkurrenzanlagen verfügten, gelegt. Bei den Audits von anderen Simulationseinrichtungen wurden vordergründig die Anlagen von Nicht-Konkurrenten analysiert, jedoch auch (sofern möglich) Anlagen der Konkurrenten besichtigt. Dieser Teil der Analyse ermöglichte fehlende Informationen in der Wettbewerbsanalyse zu ergänzen sowie weitere wichtige und nicht niedergeschriebene Erkenntnisse zu sammeln.

Identifikation von Potenzialen und Optimierungshebel

Die Informationen und Ergebnisse der Wettbewerbsanalyse ermöglichten die Unterschiede im Bereich der Simulation sowie Überprüfung zwischen den Konkurrenten und dem Unternehmen aufzudecken. Die unterschiedlichen Ausprägungen hin­sichtlich der Anlagen halfen dabei verschiedene Szenarien zu bilden. Die Szenarien wurden anschließend auf Basis der recherchierten Finanzkennzahlen und Kostenintensität bewertet sowie der Handlungsbedarf und die Potenziale abgeleitet. Zusammen mit dem Unternehmen wurde ein Szenario ausgewählt, das im Anschluss auf die unternehmensspezifischen Bedarfe weiter ausdetailliert wurde.

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