^

Reorganisation des Supply Chain Managements

[01.07.2012]

Foto: Sergey Nivens - fotolia.com

Ein weltweit führender Hersteller von Großanlagen stand vor der Herausforderung seine globale Expansion voranzutreiben. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, wurde zusammen mit dem TCW ein Projekt zur Reorganisation des Supply Chain Managements durchgeführt. Ziel war die Neuausrichtung des Supply Chain Managements, um schnell und flexibel auf die wachsenden Anforderungen der Märkte reagieren zu können. Sämtliche Prozesse im Supply Chain Management wurden zur Identifikation von Schwachstellen und Defiziten untersucht.

Die Ausgangssituation des Unternehmens war dadurch charakterisiert, dass die Berücksichtigung und Abbildung der Kundenanforderungen im Supply Chain Management nur unzureichend gegeben war. Dies führte zu erheblichen Flexibitäts- und Zeitproblemen aufgrund langer Informationswege. Hierfür verantwortlich war in erster Linie die zentrale Ausrichtung der Organisationsstruktur des Supply Chain Managements, welche die Verfolgung des Kundenwunsches entlang der Wert­schöpfungs­kette erschwerte. Auch erfolgte keine durchgängige Bearbeitung des Kundenauftrages unter einheitlicher Prozess­verantwortung, sodass die Kommunikation und die Interaktionen zwischen Unternehmen und Kundenseite beeinträchtigt wurden. Aufgrund einer unzureichenden Koordination und Abstimmung der vom Markt gegebenen Kundeninformationen innerhalb des Supply Chain Managements, ergaben sich Defizite im Hinblick auf die effiziente Allokation der betrieblichen Ressourcen zur Erzeugung von höchstmöglichem Kundennutzen und zur Sicher­stellung dauerhafter Kundenzufriedenheit.

Die Geschäftsführung forderte einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz bei der Re­orga­ni­sation des Supply Chain Management zu wählen, um signifikante Verbesserungspotenziale zur Stärkung der Kundenorientierung des Unternehmens ausschöpfen zu können. Um in den schnell wachsenden Märkten präsent zu sein war eine Regionalisierung von Unternehmensfunktionen vonnöten. Ebenso lassen sich langfristige strategische Wettbewerbsvorteile nur dann wirkungsvoll realisieren, wenn die Wirtschaftlichkeit und die Flexibilität der betrieblichen Strukturen bedeutend gesteigert werden kann.

Vorgehensweise und Methodeneinsatz der Reorganisation

Die Umsetzung orientierte sich an einer bereits in vielfachen Projekten des TCW bewährten Vorgehensweise:

  1. Analyse der direkten und indirekten Prozesse im Supply Chain Management
    • Darstellung der Organisationsstrukturen in einem Prozessebenenmodell,
    • Zerlegung der Arbeitsabläufe in Management-, Kern- und Unterstützungsprozesse und
    • Identifikation von Schwachstellen und Defiziten im Hinblick auf die definierten Zielsetzungen des Projekts und Ableitung von Optimierungsansätzen.
  2. Erarbeiten von Soll-Prozessen und Ableitung von Sofortmaßnahmen mit dem Ziel der Steigerung der Qualität der Supply Chain Organisation
    • Durchführung von Workshops zur Definition der Soll-Prozesse und Ableitung von Maßnahmenprogrammen,
    • Entwicklung adäquater Steuerungsinstrumente zum Controlling des neu entwickelten Prozessmodells,
    • Organisatorische Neuausrichtung der betrieblichen Strukturen und
    • Best-Practice-Vergleich und Benchmarking.
  3. Controlling der Ergebniswirksamkeit des neu entwickelten Organisationsmodells

Im Rahmen von Workshops und kontinuierlicher Projektarbeit wurden die Prozesse im Supply Chain Management aufgenommen und analysiert. In diesem Zusammenhang wurden sowohl die internen wie auch die externen Anforderungen an die Prozesse definiert und bewertet. Die Schnittstellen, die Verkettungen sowie die Abhängigkeiten der Prozessstrukturen untereinander wurden detailliert untersucht. Daneben wurden die Verantwortlichkeiten sowie vor- und nachgelagerte Prozess­ein­heiten erfasst. Die Berücksichtigung von Prozesskennzahlen wie Durchlaufzeiten oder Qualitäts­kenn­zahlen vervollständigte die realistische und detailgetreue Abbildung der bestehenden Orga­ni­sation. Die Analyse lieferte vielfältige Defizite und Schwachstellen der bestehenden Organi­sa­tions­form unter Berücksichtigung der gestellten Kundenanforderungen.

Auf Basis der analysierten Ist-Situation im Supply Chain Management wurden Soll-Prozesse erar­bei­tet, welche die formulierten Anforderungen aus der Projektzielsetzung erfüllen sollten. Auf der Grund­lage neu definierter Soll-Prozesse wurden Maßnahmenprogramme erarbeitet, um eine schnelle, nachhaltige und vor allem kontrollierbare Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen sicherzustellen. Neben der Formulierung von Maßnahmenkatalogen stand die Entwicklung von adäquaten Steuerungs­in­s­tru­menten für das Controlling der neu definierten Prozessstrukturen im Mittelpunkt der Betrachtung. Die konsequente Abarbeitung der Arbeitspakete mündete in der generellen Neuausrichtung der or­ga­ni­satorischen Strukturen, indem Arbeitsinhalte, Verantwortlichkeiten, Schnittstellen und Kenn­größen für die Supply Chain Management Organisation zusammengeführt und abschließend in einem Or­ga­ni­sa­tionsmodell konsolidiert wurden. Die Überprüfung der gefundenen Orga­ni­sa­tions­ge­stal­tung im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Erfüllungsgrad der festgelegten An­for­de­rungs­kriterien, erfolgte mittels eines branchenweiten Benchmarkings und der Ableitung von Best-Practice-Ansätzen aus vergleichbaren Projektrealisationen.

Ergebnisse der Reorganisation des Supply Chain Managements

Durch die organisatorische Restrukturierung im Supply Chain Management konnte die Flexibilität und Adaptivität des Unternehmens an die volatilen Rahmenbedingungen der Märkte erheblich ver­bessert werden. Nicht zuletzt führte die optimierte Zeit-, Qualitäts-, und Kostenorientierung der Supply Chain Management Organisation zu einer Stärkung der Profitabilität und Wettbewerbsstärke des Unternehmens. Signifikante Durchlaufzeitreduzierungen von über 25 Prozent sowie eine Pro­duk­ti­vi­tätssteigerung durch Vermeidung von Rückkopplungen und Fehlern konnten bereits nach benötigter Projektlaufzeit erreicht werden.

Beratungsprodukte

Publikationen

VorherigeNächste