[01.07.2012]
Ein weltweit führender Hersteller von Großanlagen stand vor der Herausforderung seine globale Expansion voranzutreiben. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, wurde zusammen mit dem TCW ein Projekt zur Reorganisation des Supply Chain Managements durchgeführt. Ziel war die Neuausrichtung des Supply Chain Managements, um schnell und flexibel auf die wachsenden Anforderungen der Märkte reagieren zu können. Sämtliche Prozesse im Supply Chain Management wurden zur Identifikation von Schwachstellen und Defiziten untersucht.
Die Ausgangssituation des Unternehmens war dadurch charakterisiert, dass die Berücksichtigung und Abbildung der Kundenanforderungen im Supply Chain Management nur unzureichend gegeben war. Dies führte zu erheblichen Flexibitäts- und Zeitproblemen aufgrund langer Informationswege. Hierfür verantwortlich war in erster Linie die zentrale Ausrichtung der Organisationsstruktur des Supply Chain Managements, welche die Verfolgung des Kundenwunsches entlang der Wertschöpfungskette erschwerte. Auch erfolgte keine durchgängige Bearbeitung des Kundenauftrages unter einheitlicher Prozessverantwortung, sodass die Kommunikation und die Interaktionen zwischen Unternehmen und Kundenseite beeinträchtigt wurden. Aufgrund einer unzureichenden Koordination und Abstimmung der vom Markt gegebenen Kundeninformationen innerhalb des Supply Chain Managements, ergaben sich Defizite im Hinblick auf die effiziente Allokation der betrieblichen Ressourcen zur Erzeugung von höchstmöglichem Kundennutzen und zur Sicherstellung dauerhafter Kundenzufriedenheit.
Die Geschäftsführung forderte einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz bei der Reorganisation des Supply Chain Management zu wählen, um signifikante Verbesserungspotenziale zur Stärkung der Kundenorientierung des Unternehmens ausschöpfen zu können. Um in den schnell wachsenden Märkten präsent zu sein war eine Regionalisierung von Unternehmensfunktionen vonnöten. Ebenso lassen sich langfristige strategische Wettbewerbsvorteile nur dann wirkungsvoll realisieren, wenn die Wirtschaftlichkeit und die Flexibilität der betrieblichen Strukturen bedeutend gesteigert werden kann.
Die Umsetzung orientierte sich an einer bereits in vielfachen Projekten des TCW bewährten Vorgehensweise:
Im Rahmen von Workshops und kontinuierlicher Projektarbeit wurden die Prozesse im Supply Chain Management aufgenommen und analysiert. In diesem Zusammenhang wurden sowohl die internen wie auch die externen Anforderungen an die Prozesse definiert und bewertet. Die Schnittstellen, die Verkettungen sowie die Abhängigkeiten der Prozessstrukturen untereinander wurden detailliert untersucht. Daneben wurden die Verantwortlichkeiten sowie vor- und nachgelagerte Prozesseinheiten erfasst. Die Berücksichtigung von Prozesskennzahlen wie Durchlaufzeiten oder Qualitätskennzahlen vervollständigte die realistische und detailgetreue Abbildung der bestehenden Organisation. Die Analyse lieferte vielfältige Defizite und Schwachstellen der bestehenden Organisationsform unter Berücksichtigung der gestellten Kundenanforderungen.
Auf Basis der analysierten Ist-Situation im Supply Chain Management wurden Soll-Prozesse erarbeitet, welche die formulierten Anforderungen aus der Projektzielsetzung erfüllen sollten. Auf der Grundlage neu definierter Soll-Prozesse wurden Maßnahmenprogramme erarbeitet, um eine schnelle, nachhaltige und vor allem kontrollierbare Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen sicherzustellen. Neben der Formulierung von Maßnahmenkatalogen stand die Entwicklung von adäquaten Steuerungsinstrumenten für das Controlling der neu definierten Prozessstrukturen im Mittelpunkt der Betrachtung. Die konsequente Abarbeitung der Arbeitspakete mündete in der generellen Neuausrichtung der organisatorischen Strukturen, indem Arbeitsinhalte, Verantwortlichkeiten, Schnittstellen und Kenngrößen für die Supply Chain Management Organisation zusammengeführt und abschließend in einem Organisationsmodell konsolidiert wurden. Die Überprüfung der gefundenen Organisationsgestaltung im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Erfüllungsgrad der festgelegten Anforderungskriterien, erfolgte mittels eines branchenweiten Benchmarkings und der Ableitung von Best-Practice-Ansätzen aus vergleichbaren Projektrealisationen.
Durch die organisatorische Restrukturierung im Supply Chain Management konnte die Flexibilität und Adaptivität des Unternehmens an die volatilen Rahmenbedingungen der Märkte erheblich verbessert werden. Nicht zuletzt führte die optimierte Zeit-, Qualitäts-, und Kostenorientierung der Supply Chain Management Organisation zu einer Stärkung der Profitabilität und Wettbewerbsstärke des Unternehmens. Signifikante Durchlaufzeitreduzierungen von über 25 Prozent sowie eine Produktivitätssteigerung durch Vermeidung von Rückkopplungen und Fehlern konnten bereits nach benötigter Projektlaufzeit erreicht werden.