^

Cost Engineering in frühen Reifegradphasen

[18.11.2013]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
Ein Großteil der gesamten Produktkosten wird in sehr frühen Entstehungsphasen festgelegt, obwohl da noch wenige konkrete Informationen vorliegen. Um bei der Produktgestaltung Verbesserungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette erschließen zu können, nutzt das TCW bewährte Instrumente des Cost Engineering.

Aufgaben und Ziele des Cost Engineerings

Internationalisierte Märkte, verkürzte Produktlebenszyklen, steigende Qualitätsanforderungen und zunehmende Produktkomplexität erfordern gründliche und frühzeitige Planung bei der Produktentwicklung, um nachhaltig wirtschaften zu können. Das Cost Engineering fokussiert dabei das Management von Produktkosten über den gesamten Produktlebenszyklus. Dabei gilt es, eine umfassende Kostenprognose, -kontrolle und -optimierung sowie ein umfassendes Projekt- und Risikomanagement von Anfang an zu gewährleisten. Ziele sind eine systematische Reduzierung von Produktkosten und Entwicklungszeiten durch die Erhöhung der Prognosegenauigkeit der Faktoren Kosten und Zeit sowie die Sicherstellung von Kostentransparenz. Damit werden zugleich Umsatzsteigerungen durch zufriedenere Kunden und die Rentabilität der Unternehmung gefördert.

Defizite im Cost Engineering in frühen Reifegradphasen

Aufgrund der erheblichen Gestaltungsmöglichkeiten wird ein Großteil der gesamten Produktkosten bereits in sehr frühen Entstehungsphasen festgelegt. Mit Fortschreiten der Projektlaufzeit nimmt der Entscheidungsspielraum ab, die eigentlichen Kosten nehmen jedoch zu.


In den frühen Phasen sind Anforderungen der Kunden jedoch häufig nur eingeschränkt bekannt. Gleichzeitig spielen Kostenstrukturen meist noch eine untergeordnete Rolle oder sind sogar weitgehend unbekannt. Auch Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Produktes beruhen zu diesem Zeitpunkt häufig auf subjektiven Einschätzungen. Analysen von Fremd- und Konkurrenzprodukten, um etwaige Optimierungspotenziale zu übertragen, werden zumeist nur eingeschränkt durchgeführt.

Effizientes Cost Engineering durch gezieltes Projektmanagement

Projekte sind in frühen Phasen meist durch ungenaue Zielvereinbarungen, begrenzte Ressourcenverfügbarkeit, hohen Zeitdruck geprägt. Die im Rahmen des TCW Cost Engineering eingesetzten Projektmanagement-Konzepte erlauben, die daraus erwachsenden Risiken zu minimieren. Dabei werden die Parameter Leistungsinhalt, zeitlicher Ablauf und auch die Kostenentstehung zunächst geplant und entsprechend dokumentiert. Projektbegleitend findet ein permanentes Controlling der Zielerreichung statt. Entsprechend dem Prinzip „Plan-Do-Act-Check“ wird die Grundlage für ein durchgängiges und nachhaltiges Management der Produktkosten geschaffen.

Herausforderungen in frühen Produktreifegradphasen

Zentrale Herausforderungen sind daher die Etablierung einer systematischen Abgleichmethodik von Markt- und Kundenanforderungen, einer ganzheitlichen Kostenmanagementmethodik und insbesondere die Identifikation von Kostentreibern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das vom TCW entwickelte Cost Engineering Konzept setzt hierzu eine Vielzahl spezifischer Methodenbausteine ein.


In frühen Phasen werden dabei überwiegend proaktive Methoden wie die Conjoint-Analyse, das Target Costing, das vom TCW entwickelte Konzept der Produktklinik sowie weitere Maßnahmen eines holistischen Cost Engineering Ansatzes eingesetzt, um die entsprechenden Defizite zu beseitigen.

Cost Engineering am Beispiel der Luftfahrtindustrie

Im Rahmen eines Projektes der Luftfahrtindustrie konnte das TCW durch den gezielten Einsatz von Cost Engineering Methoden bereits in der Produktplanung wesentliche Verbesserungen erzielen und, aufgrund des großen Kostenbeeinflussungshebels in frühen Reifegradphasen, erhebliche Potenziale realisieren. Die Ausgangssituation war insbesondere durch die kundenindividuellen Produktentwicklung geprägt. Mit Hilfe der Analysemethoden konnten die spezifischen Endkundenwünsche in entsprechende Produktfunktionen transformiert werden auch, um eine Übererfüllung zu vermeiden. Dadurch ließen sich die Herstellkosten reduzieren und der Endkundennutzen maximieren. Die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse über spezifische Anforderungen konnten bei der Gestaltung von Folgeprojekten eingesetzt werden.

Auswirkungen eines gezielten Methodeneinsatzes

In verschiedenen weiteren Projekten hat sich gezeigt, dass der gezielte Einsatz von Cost Engineering Methoden bereits in frühen Reifegradphasen erhebliche Optimierungsmöglichkeiten offenbart. Hervorzuheben sind dabei vor allem die Potenziale in den kritischen Dimensionen Kosten, Zeit und Qualität. Diese konnten im Durchschnitt um mindestens 25 Prozent verbessert werden.


Beratungsprodukte

Publikationen

Fallbeispiele

VorherigeNächste