[01.10.2009]
Bei dem betrachteten Unternehmen handelt es sich um einen Zulieferer für die Automobilindustrie. Das Unternehmen produziert die unterschiedlichen Teile für seine Komponenten an verschiedenen Standorten in Europa. Im Leitwerk werden die Einzelteile zu einem einbaufähigen System zusammengefügt und Just-in-Sequence bei OEM an das Band geliefert. In der Vergangenheit hat der Zulieferer seine Just-in-Sequence Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellen können. Allerdings sind durch die hohe Lieferfähigkeit die Bestände im Produktionsnetzwerk stetig angestiegen. Zwar hat das Unternehmen in der Vergangenheit versucht, die Bestände punktuell abzusenken, was an dem jeweiligen Standort auch gelungen ist. Eine anschließende Auswertung der Bestände über das gesamte Produktionsnetzwerk hat jedoch gezeigt, dass die Summe aller Bestände annähernd gleich geblieben ist.
Das Unternehmen hat sich letztendlich entschlossen, das TCW mit der Bestandssenkung im gesamten Produktionsnetzwerk zu beauftragen. Oberste Voraussetzung war dabei, die Just-in-Sequence Lieferfähigkeit sicher zu stellen.
Grundstein für die Optimierung war die Aufnahme einer Value Stream Map für das gesamte Produktionsnetzwerk. Hierzu wurden die logistischen Flüsse ausgehend von Kunden aufgenommen, Bestände gekennzeichnet und anschließend monetär bewertet. Zusammen mit den Mitarbeitern erfolgte in Workshops das Design einer optimalen Value Stream Map nach dem Greenfield Ansatz unter Berücksichtigung bestehender Restriktionen. Für die Umsetzung des erarbeiteten Konzepts wurde ein detaillierter Maßnahmenplan erarbeitet. Darauf aufbauend erfolgte mit der Unterstützung des TCW die Implementierung der optimalen Value Stream Map. Um eine Nachhaltigkeit sicherzustellen, wurden zudem umfangreiche Schulungen aller am Value Stream Mapping und Value Stream Design beteiligten Mitarbeiter durchgeführt.
Durch die Value Stream Analyse und das anschließende Value Stream Design ist es gelungen, die Bestände im gesamten Produktionsnetzwerk um 52% zu reduzieren und gleichzeitig die logistische Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dies wurde durch eine konsequente Einführung des Pull Prinzips möglich. Der durchgängige Just-in-Sequence Ansatz hat zudem sicher gestellt, dass jedes der beteiligten Werke in der Lage war, im Kundentakt zu produzieren.